Gelsenkirchen. Die Polizei Gelsenkirchen entwickelt Pläne, um auch bei einem längeren Stromausfall für Sicherheit zu sorgen. Was dabei alles eine Rolle spielt.
Umfangreichere Stromausfälle sind der Stoff, aus dem Filme gemacht werden – angesichts der drohenden Energiemangellage werden sie jedoch zu einem Szenario, auf das man sich auch in der Realität einstellt: Die Polizei in Gelsenkirchen bereitet sich seit Monaten darauf vor, handlungsfähig zu bleiben, wenn es einen Blackout geben sollte, also einen langanhaltenden und großflächigen Stromausfall.
Das Innenministerium hatte im April einen entsprechenden Erlass verfasst. Demnach werde die Notstromversorgung der Polizei weiter ausgebaut. Polizeieigene Tankstellen sollen auch bei Stromausfall in Betrieb bleiben. Die Treibstoffvorräte sollen aufgestockt werden. Auch von der Anschaffung von Satelliten-Telefonen war die Rede.
Die Pläne, die die Arbeitsgruppe „Kritis“ auf Landesebene durchdenkt, werden in den jeweiligen Polizeibehörden auf die lokalen Bedürfnisse angepasst. Alles in allem sei die Behörde gut vorbereitet, um die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger in Gelsenkirchen aufrechtzuerhalten, erklärt eine Sprecherin der Behörde auf Nachfrage.
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In der Gelsenkirchener Polizeibehörde gibt es eine entsprechende „Koordinierungsgruppe Kritische Infrastrukturen (KOG KRITIS)“, die alle Eventualitäten durchspielt: Wie bekommt man die strombetriebenen Türen des Notgewahrsams auf? Wie kann kommuniziert werden, wenn das Handynetz zusammenbricht, die Telefonleitungen lahm liegen? Wie können die Streifenwagen betankt werden?
„In der Koordinierungsgruppe werden etwaige Problemstellungen und Lösungen durchdacht und die Umsetzung konkreter Maßnahmen besprochen. Unser oberstes Ziel ist es, auch bei einem großflächigen Stromausfall handlungsfähig zu sein“, so Polizeisprecherin Merle Mokwa.
„Bei einem Stromausfall müssen die Abläufe vorgeplant sein“
Unter anderem würden der Umgang mit Kraftstoffreserven, Notstromsystemen und die möglichen Kommunikationswege mit Bürgern vorbereitet. „Dafür haben wir bereits jetzt Absprachen mit anderen Behörden, Institutionen und städtischen Partnern getroffen, denn bei einem Stromausfall müssen die Abläufe vorgeplant sein, damit möglichst alles Hand in Hand geht.“
Die spiegelgleiche Arbeitsgruppe der Duisburger Polizei berät darüber hinaus etwa auch, dass in Krisenzeiten andere Arbeitszeiten gelten müssten, so die dortige Sprecherin Jaqueline Grahl im Gespräch mit der WAZ. Dafür müsse alles durchdacht werden, auch mit Blick auf Verpflichtungen in den Familien der Beschäftigten und deren private Situation – also etwa, wenn ein Kollege regelmäßig Medikamente benötigt, die aber zu Hause liegen, oder die Betreuung der Familie organisiert werden muss.
Ziel sei, möglichst schnell möglichst viel Personal im Einsatz zu haben, schon allein, um alle Wachen aufhalten zu können, an möglichst vielen Stellen im Stadtgebiet ansprechbar zu sein. Natürlich könne niemand 48 Stunden durcharbeiten, aber kurzfristig könnten Schichten entsprechend verlängert werden. Geprüft werde in Duisburg zum Beispiel auch, ob es sinnvoll ist, Feldbetten anzuschaffen.
Merle Mokwa von der Gelsenkirchener Polizei versichert derweil: „Die Bürgerinnen und Bürger können sich darauf verlassen, dass die Polizei gut vorbereitet ist und auch im Ernstfall für Sicherheit und Ordnung sorgt.“