Gelsenkirchen. Klagen über Müll und Ratten bleiben die häufigsten Meldungen beim Gelsenkirchener KOD aus Schalke. Der rät dringend, alles zu dokumentieren.
Für den Präventionsrat Schalke war die Sitzung in dieser Woche ein Neustart nach mehr als zwei Jahren Corona-Pause. Der neu aufgestellte Kommunale Ordnungsdienst (KOD) der Stadt nutzte die Gelegenheit, sich als (noch weiter wachsendes) Team vorzustellen. Kevin Bacher, ab November als Bezirksbeamter Leiter des Teams, warb dringend um Meldungen bei Negativ-Beobachtungen aller Art: „Nur so können wir für Abhilfe sorgen!“.
Herzogstraße bleibt Hotspot in Schalke
Zu tun hatte das Team allerdings in den letzten drei Monaten in Schalke bereits genug: Eingeschritten wurde bei 66 Lärmbelästigungen, 150 „Standardmeldungen“ über abgestellte Fahrzeuge und ähnliches, 52 mit Bußgeld geahndeten Verstößen etwa gegen die Corona-Schutzverordnung oder wegen illegaler Abfallentsorgung, wie weggeworfener Zigarette plus wiederkehrenden Beschwerden an Hotspots.
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Hotspots, das sind in Schalke nach den Erfahrungen des KOD vor allem die Herzogstraße und die Franz-Bielefeld-/Ecke Bismarckstraße. An letzterer Ecke ist man bereits vielfältig tätig geworden, inklusive mobiler Bürgersprechstunde. Was dazu geführt habe, dass die Gruppen eine Ecke weiter gezogen seien, an die Dresdener Straße, so die Klage. „Wir sind immer vor Ort unterwegs, von acht Uhr morgens bis 22 Uhr abends. Wenn Sie etwas beobachten, können Sie uns direkt anrufen, wir können binnen Minuten da sein“, mahnte Bacher.
Gelsendienste räumt schnell ab, aber der Müllberg wächst sofort nach
Probleme gab und gibt es in Schalke mehr als genug, wie die gut 20 Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil in der Sitzung schnell klar machten. Die Hauptärgernisse sind weiterhin überbordender Müll und Ratten. Auch für sie ist die Herzogstraße ein Hotspot. Dabei sei das Problem nicht, dass Gelsendienste den Müll nicht abräume, das geschehe mittlerweile nach einer Meldung sehr zügig. Aber kurz nach dem Abräumen sei stets umgehend ein neuer Haufen und damit auch die Ratten da.
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An der Luitpoldstraße hat ein Anwohner mehrfach beobachtet, wie ein Lkw mit Duisburger Kennzeichen regelmäßig Müll ablade. Der werde von Gelsendienste nach Meldung zwar stets abgeräumt, berichtet er, doch das beseitige das Problem nicht. „Fotografieren Sie das Kennzeichen und den Lkw, und wenn Sie es live beobachten: Rufen Sie uns an! Wir sind immer draußen unterwegs, können binnen Minuten da sein. Nur Strafen mit Buß- oder Ordnungsgeld ändern etwas“, appellierte Kevin Bacher an die Anwohner. Personen und Gesichter dürften zwar nicht fotografiert werden, Autos und Vorgänge aber schon und nur so könne auch ein Verursacher ermittelt werden. Lesen Sie auch:Gelsenkirchen: Leistungsmissbrauch, Ratten und Mietwucher
Bei Hausbesuchen kommt der KOD mit Dolmetschern
Bei einem von Mietern vollgemüllten Dachboden, der auch nach Aufforderung des Vermieters nicht geräumt werde und von dem Brandgefahr ausgehe, schlägt Bacher vor: „Wir machen auch Hausbesuche, wenn Gefahr droht oder Leistungsmissbrauch vorzuliegen scheint. Und wir wissen, welche Nationalitäten in dem Haus wohnen und kommen mit entsprechendem Dolmetscher, damit wir wirklich verstanden werden.“
Teamkollegin Anie Kocoman ergänzt: „Auf die Art haben wir unter anderem auch gerade erst 20 Fälle von Leistungsmissbrauch festgestellt.“ Und wenn wegen Nicht-Zahlung der Energierechnung in einem Haus der Strom abgestellt wurde, „fahren wir abends auch gern mal vorbei und schauen, ob da Licht brennt. Denn beim Strom wird mancher mit langen Kabeltrommeln kreativ. Auch das ahnden wir.“
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Drogenverkauf am Durchgang Schwäbische Herdstraße, zugeparkte Bordsteinabsenkungen an den Kreuzungen Grenz- oder Grillo- mit der Schalker Straße, die Rollstuhl- und Rollatorfahrern das sichere Überqueren unmöglich machen, betrafen weitere Klagen. Der Appell des KOD: „Melden Sie jeden Vorfall, nur so können wir einschreiten. Und bei Bedarf bieten wir mobile Sprechstunden am Hotspot an, bei Bedarf auch mit Polizeivertretern und Gelsendienste.“
Hotline oder GE-meldet-App als schnellste Wege
Der einfachste Weg, Probleme kundzutun, ist über die kostenfreie in jedem App-Store herunterladbare App „GE-meldet“, wo Meldungen sortiert und direkt an die entsprechenden Stellen weitergeleitet werden.
Auch die Hotline 0209 169-3000 ist täglich bis 22 Uhr besetzt. Sie ist vor allem hilfreich, wenn sofortiges Einschreiten notwendig ist.