Gelsenkirchen. An der Schalker Meile entsteht jetzt der Erweiterungsbau für die Grundschule Kurt-Schumacher-Straße. Warum dieser Neubau besonders wichtig ist.
Es soll ein Schmuckstück für die Schalker Meile werden, ein Beitrag zum Stadtteilprogramm und vor allem: Ein vorbildlicher Lernort. Stadt Gelsenkirchen und erneut die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft luden zum symbolischen ersten Spatenstich an die Schalker Meile, wo ein Altgebäude der Grundschule Kurt-Schumacher-Straße und auch Schrottimmobilien bereits aufgekauft und abgerissen wurden, die Fläche vorbereitet ist. Eigentlich ist es „nur“ ein Schulumbau, eine Erweiterung; aber ein Erweiterungsbau mit sehr besonderen Voraussetzungen.
Vierzügige Grundschule mit Schulgarten auf dem Dach
Acht Klassen lernen im noch stehenden alten Trakt der Grundschule, mit einem aktuell während der Bauzeit nur noch sehr kleinen Schulhof. Gebaut werden muss an einer stark belebten Hauptverkehrsachse mit vielen benachbarten Wohnhäusern. 25,3 Millionen Euro sind für das Projekt angesetzt, das erneut die GGW übernimmt.
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Auf 3870 Quadratmetern Nutzfläche soll hier Platz für eine dann insgesamt vierzügige Offene Ganztagsgrundschule für 400 Kinder mit Familienzentrum und eine zweizügige Kita geschaffen werden. Es wird das erste Gebäude in Gelsenkirchen, das frühkindliche Bildung und Grundschule unter einem Dach anbietet. Nistkästen für Mauersegler, Photovoltaik auf dem Dach und ein Niedrigenergiestandard unter KfW 70 berücksichtigen ökologische Aspekte beim Neubau.
Weil das Bauen unter diesen Umständen soviel umständlicher ist als auf der Grünen Wiese, kündigt GGW-Geschäftsführer Harald Förster an, wird es diesmal auch nicht in einem Jahr Bauzeit zu schaffen sein. Bei der Grundschule Ebersteinstraße war zwischen Spatenstich und Einweihung kaum mehr als ein Jahr vergangen. Zwei Jahre Bauzeit sind entsprechend für das Projekt angesetzt laut Oberbürgermeisterin Karin Welge. Den Ehrgeiz, zum Schuljahr 2024/25 fertig zu sein, habe man jedoch trotzdem, versicherte Förster. Womit sich die Bauzeit auf höchstens 23 Monate verkürzen würde. Wenn die Schülerzahlprognosen stimmen, wird dies auch dringend nötig sein. Im Grundschulbereich ist für das Schuljahr 2023/24 ein Höhepunkt angekündigt.
Um den Abriss eines Teilgebäudes und den Neu- und Ausbau parallel laufen lassen zu können, hatte die Stadt bereits zuvor an der recht nah gelegenen Caubstraße alte Gebäude rundum saniert und zum modern ausgestatteten Ausweichquartier für zwei Jahrgänge der Grundschule umgerüstet. Dieses ist mittlerweile auch vollständig in Betrieb genommen.
In Vorbereitung befindet sich auch bereits der Bau einer Turnhalle. Zwei leerstehende Mehrfamilienhäuser an der Hülsmannstraße wurden dafür bereits angekauft, der Neubau einer Turnhalle ist damit gesichert. Allerdings wird dieser Bau erst nach Abschluss der Erweiterungsbauten für Schule und Kita angegangen.
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„Wir bringen Schalke wieder in die erste Liga. Nicht nur im Fußball, sondern auch, was die Investition in die Zukunft des Stadtteils angeht. Hier werden ab dem Schuljahr 2024/25 topmoderne Klassenzimmer zur Verfügung stehen“, kündigte Oberbürgermeisterin Karin Welge beim Baustart an. Tatsächlich dürfte der Bau gegenüber der Glückauf-Kampfbahn das Straßenbild verschönern. Auf dem begrünten Dach wird ein Schulgarten eingerichtet, im Erdgeschoss gibt es unter anderem eine einladend große Fensterfront. Dass man dem Fußball in diesem traditionellen Stadtteil sehr geneigt ist, wird eine Fassadenzeichnung zeigen.
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Schulleiter Thorsten Seiss weiß, dass er eine schwierige Phase während der Bauzeit für Schülerschaft und Kollegium vor sich hat; auf das Ergebnis aber freut er sich – und hofft, dass die Einbindung der Schüler in ihren Stadtteil dadurch noch besser umsetzen lässt.