Gelsenkirchen. Es ist ein neuer Negativrekord: 194 Kinder in Gelsenkirchen mussten dieses Jahr ihr Gymnasium oder ihre Realschule verlassen. So sind die Folgen.

Dass auch in diesem Jahr sehr viele Schülerinnen und Schüler aus Gelsenkirchen nach den Sommerferien ihr Gymnasium oder ihre Realschule verlassen mussten, weil ihre Noten nicht ausreichten, hatten bereits die eigens für diese „Schulformwechsler“ eingerichteten Mehrklassen an Hauptschulen gezeigt. Die Stadt hatte die Zahl lange unter Verschluss gehalten. Im Bildungsausschuss wurde Dezernentin Anne Heselhaus jetzt konkret: 194 Gelsenkirchener Schülerinnen und Schüler mussten Abschied von ihrer bisherigen Schule nehmen.

Anstieg um mehr als ein Drittel

194 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren sind betroffen: Das ist über ein Drittel mehr als im Vorjahr. 2021 war das Abschulungs-Instrument bei 142 Schülerinnen und Schüler genutzt worden, davon 88 an Gymnasien und 54 an der Realschule. Von den 194 in diesem Jahr wechselten 112 von einer Real- auf eine Hauptschule, 82 vom Gymnasium auf eine Realschule. Die ursprünglich nach den Schulkonferenzen angekündigte Zahl der „Schulformwechsler“ lag noch höher: 237 sollten es sein. Was aus diesen 32 weiteren Schülern wurde, konnte die Verwaltung nicht sagen.

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CDU und AfD hatten in Anträgen nach den Abschulungen gefragt. Die CDU hakte zudem konkret nach der eigentlich längst beschlossenen Studie zu den Ursachen für derart hohe Zahlen nach, für die 10.000 Euro in den Etat 2022 eingestellt worden waren. Diese wissenschaftliche Begleitung soll nun endlich auf den Weg gebracht werden, gemeinsam mit der dafür zuständigen Schulaufsicht in Münster, versprach die Bildungsdezernentin. Überprüft werden soll auch die Rolle der Grundschulempfehlungen.