Gelsenkirchen-Buer. Nachdem die Bio-Kette unter einen Schutzschirm geschlüpft ist, fürchtet die Kundschaft um die Filiale in Gelsenkirchen-Buer. Das ist der Stand.
14 Jahre ist es her, dass mit dem Superbiomarkt an der Horster Straße 42 der erste Vollsortimenter mit Biowaren im Stadtnorden eröffnete. Nun ist das Unternehmen mit Sitz in Münster in finanzielle Schräglage gerutscht: Es hat ein Schutzschirmverfahren beantragt und Anfang August bewilligt bekommen. Zwei Filialen wurden bereits geschlossen. Und der Standort Buer? Die Redaktion hakte nach.
„Die Filiale in Gelsenkirchen-Buer steht überhaupt nicht in Frage. Sie wird weiterbetrieben“, teilte Sprecher Linus Weistropp auf Nachfrage mit. Auch sonst seien keine weiteren Schließungen geplant. Die Aufgabe der Filialen in Düsseldorf (Friedrichstraße) und Aachen seien „Einzelmaßnahmen“ gewesen, die schon länger geplant gewesen seien. Insgesamt betreibt die Kette aktuell 30 Standorte in (vornehmlich) NRW und Niedersachsen mit insgesamt rund 700 Mitarbeitenden.
Superbiomarkt-Sprecher: Gelsenkirchener Filiale wird nicht geschlossen
Weistropp bestätigte das Schutzschirmverfahren, betonte aber: „Hierbei handelt es sich nicht um eine Insolvenz. Wir sind sehr guter Dinge, dass die Zukunft des Unternehmens und der Arbeitsplätze gesichert wird.“
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Das dreimonatige Schutzschirmverfahren ist nur dann möglich, wenn zwar eine Überschuldung droht, das Unternehmen sonst aber noch zahlungsfähig ist – etwa für Gehälter sowie Warenbestellungen – und eine positive Perspektive bescheinigt wird.
Gelsenkirchener Superbiomarkt-Kundschaft „sehr treu“
Die Biomarkt-Kette muss nun einen Sanierungsplan erarbeiten, wie es wieder schwarze Zahlen schreiben kann, und diesen einem Insolvenzrichter und den Gläubigern vorlegen. Wird das Konzept akzeptiert und realisiert, ist die Firma gerettet. Falls es abgelehnt bzw. nicht umgesetzt wird, ist immer noch ein Insolvenzverfahren möglich. Der Geschäftsbetrieb läuft unterdessen uneingeschränkt weiter.
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Hintergrund der finanziellen Schräglage des Superbiomarkts seien „starke Einbußen wegen massiver Kostensteigerungen etwa bei Energie, Mieten und Produkten“, die so nicht hätten an die Endverbraucher weitergegeben werden können, teilte das Unternehmen mit. „Die allgemeine Teuerungsrate betrifft besonders so hochpreisige Waren wie Bio-Lebensmittel. Die Folge ist eine größere Kaufzurückhaltung“, so Weistropp weiter.
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Die Ansiedlung des Mitbewerbers Denn’s in zentraler, fußläufiger Lage in der buerschen Markthalle habe keine Auswirkungen auf den Standort gehabt, betonte der Sprecher auf Nachfrage. „Die Eröffnung vor zwei Jahren hat nicht zu einem Einbruch oder einem Minus geführt.“ Dies führe man auf das geschulte Personal, das gute Sortiment und die sehr treue Kundschaft zurück. Der Standort an der Horster Straße hat im Gegensatz zum Biomarkt Denn’s eine Bedientheke für Fleisch, Wurst und Käse. In der Superbiomarkt-Filiale an der Horster Straße arbeiten 17 Beschäftigte in Voll- und Teilzeit.