Gelsenkirchen. Immer wieder wurden Schultoiletten im Schalker Gymnasium beschädigt und beschmiert. Die Schülervertretung will dem Vandalismus ein Ende setzen.
- Vandalismus in Gelsenkirchener Schultoiletten: Die WCs im Schalker Gymnasium wurden immer wieder beschmiert, beschmutzt, beschädigt.
- Nun hat die Schülervertretung die Sache selbst in die Hand genommen – und die Toiletten eigenständig renoviert.
- Das Ziel: Die Hemmschwelle für Vandalismus zu senken. Die Hoffnung ist, dass durch die eigene Gestaltung weniger Schaden entsteht und die Schulkollegen abgeschreckt werden.
Sie wollten etwas ändern, also packten sie es an: Seit einiger Zeit schon ist das Thema Vandalismus eines, das auch an Gelsenkirchens ältestem Gymnasium aktuell ist. Immer wieder wurden die Schultoiletten am „Schalker“ beschmutzt, beschmiert, beschädigt. Die Schüler- und Schülerinnenvertretung wollte nicht länger zusehen, brachte Ideen ein, legte Hand an – über das Ergebnis können sich nun die insgesamt 650 Schülerinnen und Schüler an der Liboriusstraße freuen.
Toiletten-Sanierung: Gelsenkirchener Schüler gehen gegen Vandalismus vor
„Jeder hofft mit uns mit, dass dem Vandalismus nun ein Ende gesetzt wurde“, sagen Gizem Arac und Alara Bozkurt von der Schülervertretung. Die beiden 16-jährigen Schülerinnen stellen an diesem Morgen stellvertretend für die gesamte Schülerschaft vor, was sie innerhalb kürzester Zeit erreicht haben. Innerhalb von drei Tagen, es war ein Wochenende Mitte Mai, haben zahlreiche helfende Hände die Sanitärräume des Schalkers zu einem besseren, kreativ gestalteten Ort gemacht.
Rückblick: Immer wieder gab es Beschwerden, dass die Toiletten der Schule in einem schlechten Zustand seien. Das hätte bei Unmengen von Papier in der Schüssel angefangen, ging bei Papier, das an die Decke geschleudert und dort klebenblieb, weiter, führte über nicht abgespülte Hinterlassenschaften, vollgekritzelte Türen mit verletzenden Botschaften bis hin zu abgetretenen Leitungen, berichten Gizem Arac und Alara Bozkurt. Dass die Toiletten durchaus auch mal unter Wasser standen, ebenfalls.
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„Hier ist kein Platz für Mobbing oder Beleidigungen“, betont Alara Bozkurt, genauso wenig wie für rücksichtsloses Verhalten. „Die Toiletten waren einfach nicht sehr ansprechend“, erinnert sich Gizem Arac. Viele Schülerinnen und Schüler hätten sich zusehends unwohl gefühlt. Zeit zu handeln.
Gemeinsam stellte die Schülervertretung also einen detaillierten Plan auf. Sie organisierten den Ablauf, besorgten das Material, die Farben, das Zubehör im Baumarkt. Das Wochenende Mitte Mai war ein arbeitsreiches: Über Stunden haben die Schüler des Schalkers gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern Türen abgeschliffen, Wände und Türen gestrichen, Hinweise angebracht, überhaupt die in einer Schule oftmals gar nicht so stillen Örtchen mit Farbe (natürlich in Blau-Tönen) und Pinsel schöner gemacht.
Das Ziel: Die Hemmschwelle für Vandalismus zu senken. Denn darauf hoffen sie: Dass durch die eigene Gestaltung, die eigene Arbeit, weniger Schaden entsteht und die Schulkollegen abschreckt, die mit den WCs rücksichts-, und gedankenlos umgegangen sind. Wer die Übeltäter waren, konnte bislang nicht herausgefunden werden.
„Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben“, sagen Gizem Arac und Alara Bozkurt auch. Es scheint sich auszuzahlen. Überhaupt seien die Reaktionen durchweg positiv gewesen, berichten die beiden. „Wir sind stolz darauf, dass die Schüler so etwas auf die Beine stellen konnten“, sagt auch Lehrer Lukas Brandenberg. Und er fügt hinzu: „Wir hoffen, dass nun auf Dauer Entlastung stattfindet.“ Zuletzt habe es sogar eine Toilettenaufsicht in den Pausen gegeben, um die Schäden zu verhindern. Was allerdings in den Zeiten während des Unterrichts stattfand, war für Lehrer- und Schülerschaft nicht nachzuvollziehen.
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Nun, nach fast einem Monat Schulalltag mit erneuerten Toiletten, ist klar: Der Plan scheint aufzugehen – die Toiletten und das Drumherum bleiben sauber und intakt. Gizem Arac und Alara Bozkurt und ihre Mitstreiter freuen sich: Die Schülervertretung habe mit der Renovierung klar und deutlich ein Zeichen gegen mutwillige Zerstörung gesetzt. „Wir hoffen so, den Schulalltag für die Schüler ein wenig zu verschönern“, sagen sie.