Gelsenkirchen. Das „GE Bräu“-Team hat einiges mit seinem neuen Gastro-Bereich vor. Mittlerweile bieten die Gelsenkirchener viele kreative Sorten an.

  • „GE Bräu“ an der Ahstraße in Gelsenkirchen hat jetzt einen eigenen Gastro-Bereich eröffnet. Auch draußen gibt es Sitzgelegenheiten.
  • Geplant sind außerdem Biertastings und -seminare oder Live-Sport-Übertragungen.
  • Im Braubetrieb direkt daneben entstehen mittlerweile viele kreative Sorten – vom Möhrchen-Bock bis zum fruchtigen „Pumpi“.

„GE Bräu“ hat sich zu einer festen Institution in Gelsenkirchen entwickelt. Seit acht Jahren gibt es die heimische Biermarke mittlerweile. Der Sitz des Braubetriebs ist seit Anfang 2020 an der Ahstraße 6. Und im Mai dieses Jahres wurde dort zusätzlich ein Gastrobereich ins Leben gerufen – endlich: „Es hat sich alles drastisch verzögert. Wir wollten eigentlich schon im letzten Jahr eröffnen“, sagt Chefin Anja Michels. Wegen langer Genehmigungen von Anträgen, der Corona-Pandemie und der kompletten Renovierung der Räume musste sie sich ebenso wie ihr Lebensgefährte Volker Uthe gedulden. Aber es hat sich gelohnt.

Der gemütliche Gastrobereich erinnert zum einen an eine alteingesessene Kneipe, zum anderen an ein modernes Café. Gut 70 Quadratmeter bieten Platz für gut 35 Gäste. Humorvolle Deko-Schilder mit Aufschriften wie „Lebe im Bier und Jetzt“ oder „Ja zur Massenbierhaltung. Nein zur Massentierhaltung“ unterstreichen den Charakter des Ladens. Im Außenbereich befinden sich weitere Sitzgelegenheiten, die demnächst noch erweitert werden sollen.

Bei „GE Bräu“ gibt es mittlerweile viele kreative Sorten: Von Möhrchen-Bier bis „Pumpi“

Gezapft oder in Flaschenform? Der Kunde hat die Wahl, wie er sein Bier serviert bekommen möchte. Aber auch Bio-Limonaden, Weine und Schnäpse gehören zum Angebot. Neben den bekannten Biersorten „GE Bräu“ und „GE Söff“ wurde das Sortiment in den letzten Monaten erweitert. „GE Pi“ (Pils) und „GExport“ (Export) sind dazugekommen. Saisonal wurde zudem in der kalten Jahreszeit der „Winterbock“ und im Frühjahr der „Maibock“ ausgeschenkt.

„GE Bräu“-Gastro: Im Außenbereich befinden sich weitere Sitzgelegenheiten, die demnächst noch erweitert werden sollen.
„GE Bräu“-Gastro: Im Außenbereich befinden sich weitere Sitzgelegenheiten, die demnächst noch erweitert werden sollen. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Zudem fließt das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit Prünte durch die Hähne: Für das „Pumpi“ verwenden die Experten westfälischen Pumpernickel der Großbäckerei. Drei weitere Sorten sind derzeit in Planung. Bereits bei dem Flamenco-Festival GEpaña in der Innenstadt wurde ein Fruchtbier aufgetischt, das Mango-Bestandteile enthält. Im Herbst sollen sich zudem Bier-Fans an einem Möhrchen-Bock sowie einem Märzenbier erfreuen können. Aufgrund des längeren Brauprozesses gehört das Märzenbier mit 6,9 Prozent Alkoholgehalt zu den Starkbieren. In der anderen Kreation werden tatsächlich Karotten verarbeitet.

Da die Spezialbiere direkt vor Ort hergestellt werden, gibt es sie ausschließlich gezapft. Auf Anfrage füllt Anja Michels die alkoholischen Getränke aber auch in Ein-Liter-Flaschen ab.

Das gezapfte „GE Bräu“-Bier wird komplett in Gelsenkirchen produziert

Seit Sommer 2021 gehört auch Matthias Meinke zum Team. Der Gelsenkirchener ließ sich vorab in Süddeutschland zum Brauer und Mälzer ausbilden. „Viel Chemie, Physik und Biologie“, beschreibt der 37-Jährige die Ausbildungsinhalte. Er fährt fort: „Hauptsächlich habe ich dabei den Prozess vom Getreide bis zum Bier erlernt. Aber auch die Malzbereitung war Thema.“ Das Experimentieren mit Biersorten werde immer kreativer und die Nachfrage nach kleinen Brauereien steige. Auch „GE Bräu“ stellt sein Gezapftes mittlerweile komplett in Gelsenkirchen her. Das Flaschenbier wird hingegen weiterhin in Holzminden gebraut und abgefüllt.

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Die Braukessel in Gelsenkirchen sind nahe des Gastrobereichs platziert. Je nach Biersorte kann ein Brauprozess zwischen fünf und 16 Wochen dauern. Das Wasser-Getreide-Gemisch durchläuft zunächst mehrere Temperaturstufen. Weitere Zutaten und jede Menge Zeit lassen den Geschmack schließlich reifen. „Durch unser Hiersein versuchen wir natürlich auch die Stadt zu bereichern und den Leuten ein Angebot zu bieten. Das gilt für Jung und Alt“, sagt Volker Uthe, Lebensgefährte von Anja Michels, der die Brauprozesse unterstützt. So will man auch Biertastings und -seminare, bei denen ein Tagesbier kreiert wird, anbieten. Ebenso planen die Betreiber, offene Sportveranstaltungen auf einer Leinwand zu übertragen.

Wer mag, kann „GE Bräu“ und „GE Söff“ in Flaschenform auch vor Ort zum Mitnehmen kaufen. Ansonsten stehen die Biersorten in regionalen Getränkemärkten. Aber auch in anderen Gastrobetrieben in der Stadt wird der Gerstensaft mittlerwiele ausgeschenkt.