Gelsenkirchen. Gelsenkirchener Grundschuleltern fordern von Ministerin Gebauer mehr Sicherheit in den Klassen. Schnelltests daheim brächten ein großes Risiko.

Das neue Netzwerk Gelsenkirchener Grundschuleltern, das auch mit der Stadtschulpflegschaft zusammenarbeitet, hat jetzt einen offenen Brief an NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer geschrieben. Es geht um angemessene Schutzmaßnahmen für die Kinder rund um Corona. [Zum Thema: Zweifel an Zuverlässigkeit von Schnelltests]

„Es darf im Herbst nicht so weitergehen!“

Die Kernforderung der Elternvertreter: „Es darf im Herbst auf keinen Fall so weitergehen! Wir fordern Testverfahren, die Sicherheit bieten! Unterkühlte Klassenzimmer durch ständiges Lüften müssen der Vergangenheit angehören.“ Auch Luftfilter machen sie erneut zum Thema.

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Der Brief an die Ministerin ist auch eine Reaktion auf das Schreiben der Ministerin an die Eltern nach Abschaffung der PCR-Tests an Grundschulen. Darin erklärte Gebauer den Umstieg auf Schnelltests zur „zielführenden“ Lösung des durch die PCR-Testknappheit entstandenen Problems. Zuvor hatten die Gelsenkirchener – wie auch zahlreiche Elternvertreter aus anderen Städten – sich bereits an die Schulverwaltung sowie das Ministerium gewendet, um ihre Bedenken wegen abgeschafften PCR-Einzeltests zu äußern. [Zum Thema:Die Lernkurve der Ministerin ist empörend flach]

Ab Montag müssen Eltern für das Testen sorgen

Ab Montag, 28. Februar, liegt nun aus Landessicht die Verantwortung bei den Eltern, die schriftlich einmalig versichern müssen, dass ihr Kind mit den zur Verfügung gestellten Tests von ihnen dreimal wöchentlich getestet wird. Das sei mehr als fragwürdig, betonen die Eltern. „Medizinisch relevante Testungen, die zu einem sicheren Schulalltag beitragen sollen, gehören nicht in ungeschulte Hände“klagen sie. [Zum Thema: Keine schnelle Lösung für Schnelltests in Sicht]

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Eine ordnungsgemäße Durchführung sei das A und O. Viele Eltern seien aber überfordert und unsicher, Bildungsferne und sprachliche Barrieren machten das geplante Verfahren gefährlich. „Wer garantiert die korrekte Durchführung?“ fragt Elternsprecherin Daniela Isopp. Falsche Ergebnisse seien vorprogrammiert, Sicherheitslücken von untragbarer Reichweite drohten.

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Mittlerweile hat auch Oberbürgermeisterin Karin Welge auf den Elternbrief vom Januar geantwortet. Auch sie sei „zuversichtlich, dass die mit den Pooltests verbundenen Unsicherheiten künftig beendet werden können.“ Eine Hoffnung, die die Eltern ausdrücklich nicht teilen. Eine Verbesserung hat die Gelsenkirchener Verwaltung nun aber umgesetzt: Bei den Testzentren stehen jetzt die Öffnungszeiten auf der Homepage, sodass Eltern einen Bürgertest vor der Schule oder abends planen können.