Gelsenkirchen-Ückendorf. „Hier ist nicht da“ erinnert an ein Kunstprojekt. Diese Vereine stehen jetzt hinter neuem Soziokulturellen Zentrum in Gelsenkirchen-Ückendorf.

Eine Herausforderung mehrfacher Art lockt die neuen, alten Macher im Haus an der Bochumer Straße 138. Das Soziokulturelle Zentrum beginnt neu, betrieben von den Insane Urban Cowboys & -girls (IUC) und dem Förderverein Szeniale.

Nachdem das „Subversiv“ seinen Betrieb des Soziokulturzentrums im Sommer 2020 beendete, übernahm die Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG) als Eigentümerin selbst die Vermietung an temporäre Nutzungen. Was nicht auf Dauer gedacht war, und daher schnell die Suche nach einem Trägerverein anstieß.

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Allerdings standen mit IUC und Szeniale e.V. gleich zwei in der Nachbarschaft bereit, die auch noch nach Räumlichkeiten suchten. Und das unter den Risiken aller Veranstaltungen in der Pandemie-Zeit.

Neue Bühne in Gelsenkirchen für Kleinkunst, Club-Abende, Networking

„Hier ist nicht da“ lockt nun vielschichtig der neue Name in die Location, und vor allem erinnert er an das Kunstprojekt des Niederländers Rick van de Dood. Im Rahmen der Rietveld Academy Residency 2015 entstand es hier im Quartier. Tatsächlich aber hing auch das Schild, das nun im Lokal zu sehen ist, auch über der Alten Apotheke am Ende der Bochumer Straße - inzwischen auch schon verschwunden.

Zum Wochenende soll die Bar im „Hier ist nicht da“ im Mittelpunkt stehen. Christoph Lammert, Helga Sander, Hiltrud Lammert-Hense, Alexander Philipps, Sarah Rissel, Roman Milenski (v.l.). haben sich viel vorgenommen.
Zum Wochenende soll die Bar im „Hier ist nicht da“ im Mittelpunkt stehen. Christoph Lammert, Helga Sander, Hiltrud Lammert-Hense, Alexander Philipps, Sarah Rissel, Roman Milenski (v.l.). haben sich viel vorgenommen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Sarah Rissel und Roman Milenski von den IUC erläutern: „Neben eigenen Nutzungen vermitteln wir die Location für soziale, kulturelle oder gastronomische Veranstaltungen. ob für Konzerte, Club-Abende, Pop-Up-Gastronomie, Kleinkunst oder Networking- und Diskussionsabende. Kulturschaffende, Initiativen, Vereine oder Unternehmer können das „Hier ist nicht da“ anmieten.“

Kneipe, Konzerte, Kleinkunst an der Bochumer Straße

Durch die gemeinsame Trägerschaft sollen die regelmäßige Bespielung und auch die Finanzierung des Betriebs sichergestellt werden, unterstreichen auch Hiltrud Lammert-Hense und Christoph Lammert für Szeniale e.V.. Lesen Sie auch: Stadtumbau: So verändert Gelsenkirchen ein Problemviertel

Eine neue Marke steht für die Adresse an der Bochumer Straße 138, nachdem das „Subversiv“ hier seinen Betrieb eingestellt hat.
Eine neue Marke steht für die Adresse an der Bochumer Straße 138, nachdem das „Subversiv“ hier seinen Betrieb eingestellt hat. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Freitags und samstags wird das das Zentrum abends zukünftig zur Kneipe. Den Thekenbetrieb dafür übernimmt Anja Michels von der Gelsenkirchener Brauerei GE Bräu, ein regelmäßiges Live-Programm mit Konzerten, DJ-Sets, Partyabenden oder Kleinkunst soll dazukommen. Akteure, die dann im hier auftreten wollen, können ihren Ticketverkauf selbst regeln.

Die beiden Vereine

Die Insane Urban Cowboys (IUC) streben als Verein an, neue kulturelle, künstlerische und unternehmerische Ansätze und Formen, abseits des konventionellen Mainstreams, eine breitere Anerkennung zu verschaffen. Dazu soll Aufmerksamkeit auf die Förderung dieser gelenkt werden, anstatt auf Hochkultur, etablierte Kulturinstitutionen und eine alte Künstlergeneration.

Der Förderverein Szeniale will mit der „Üvertüre“ gerade bei freiem Eintritt ein spartenübergreifendes musikalisches Programm bieten. Mit dem Justizzentrum Gelsenkirchen ist es gelungen einen neuen und ungewöhnlichen Veranstaltungsraum für Ausstellungen und Konzert zu kreieren.

Unter der Woche und tagsüber sollen soziale und nachbarschaftliche Gruppen und Initiativen das Soziokulturzentrum nutzen. Mit dabei ist schon KJS, die Katholische Jugendsozialarbeit, oder die Mädchen-Musikakademie mit jetzt schon 16 Terminen für Workshops.

Auch mit Terrasse nach hinten und „Tanztee von fünf bis 95“

Zweimal montags und einmal am Samstag soll es Yoga-Kurse geben. Auch an einen Tanznachmittag am Sonntag, „einen regelrechten Tanztee von fünf bis 95“, denkt Hiltrud Lammert-Hense schon. Die Möglichkeiten des „Hier ist nicht da“ sind nicht auf die rund 100 Quadratmeter im Ladenlokal beschränkt, damit maximal etwa 100 Gäste. Nach hinten lockt, wie an vielen Stellen entlang der Bochumer Straße, eine Terrasse zum Garten.

Eine E-Mail-Adresse ist schon eingerichtet: , auf www.facebook.com/hieristnichtda sowie unter @hieristnichtda auf Instagram und bald auf der eigenen Homepage www.hieristnichtda.de gibt es weitere Informationen.

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