Gelsenkirchen-Ückendorf. Zehn Jahre haben sie durchgehalten, die vergangenen beiden Jahre im Ladenlokal auf der Kulturmeile Ückendorf: Nun gibt das Subversiv-Team auf.
Sie waren kulturell immer etwas anders unterwegs, eben „Subversiv“. Nun wird sich das „soziokulturelle Freiraumprojekt Subversiv“ zum 1. August aus der Ückendorfer Kulturlandschaft – ohne Feier – verabschieden. Zwei Jahre nach der Neueröffnung an der Bochumer Straße 138 und zehn Jahre nach der Gründung sei die komplett ehrenamtliche Organisation von den verbliebenen Mitgliedern nicht mehr zu bewältigen, heißt es.
Gelsenkirchener Verein hat mit 30 Akteuren angefangen
Bei der Gründung habe der Verein mit rund 30 Personen angefangen, darunter viele Schüler und Studenten. „Heute ist es anders. Wir mussten feststellen, dass unsere Ressourcen zu knappgeworden sind, um das Projekt auf die Weise stemmen zu können, die es verdient“, sagt Vorstandsmitglied Katharina Flisikowski. „Deshalb haben wir auf unserer Hauptversammlung vor zwei Wochen schweren Herzens beschlossen, das Projekt Subversiv zu beenden“.
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Seit dem Auftaktfestival am 27. Oktober 2018 fanden in dem Ladenlokal in der Bochumer Straße 138 verschiedenste Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Politik statt – darunter Vorträge und Filmabende, Workshops und Kleidertausch, Poetry Slams, Partys und Konzerte. Die Corona-Pandemie zwang das Team ab März weitgehend in den Wartemodus, allein ein Yoga-Kurs konnte stattfinden.
Stadterneuerungsgesellschaft SEG sucht Nachfolgenutzung
„Wir sind stolz darauf, was wir in den letzten Jahren erreicht haben“, sagt Flisikowski. Besucher und Akteure hätten die Räume mit Leben gefüllt, der Verein sei breit unterstützt worden, auch von der SEG, der Gelsenkirchener Stadterneuerungsgesellschaft. Sie ist offiziell Betreiberin des Ladenlokals. Geschäftsführerin Helga Sander zeigt Verständnis für die Entscheidung und denkt bereits an eine Zukunftslösung für die Projekträume. „Die Räume sind saniert und schön“, so Sander. „Erster Gedanke ist, jemanden zu suchen, der sie betreiben will. Da sollte möglich sein.“