Gelsenkirchen-Erle. Neue Hoffnung haben Anwohner der Deponie Emscherbruch in Gelsenkirchen. Was den Funken im Kampf gegen noch mehr Bau- und Giftmüll entzündet hat.
Im Kampf gegen die genehmigte Erweiterung der Zentraldeponie Emscherbruch organisiert sich neuer Widerstand: Sah es nach dem Tod von Heinz-Peter Jäkel, dem nimmermüden „Aktenwühler“ und kampfeslustigen Sprecher der Bürgerinitiative „Uns stinkt’s“ noch so aus, als ob der Widerstand zum Erliegen gekommen ist, so formiert sich nun eine neue Front gegen die riesige Bauschutt- und Giftmüll-Lagerstätte.
Zentraldeponie: 100 Betroffene aus Gelsenkirchen und Herne beim Info-Abend
Nachdem Gelsenkirchener Klage vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) eingereicht haben, begrüßte Rechtsanwalt Daniel Kuhlmann von der gleichnamigen Kanzlei bei der Info-Veranstaltung in der Gesamtschule Erle am Donnerstagabend 100 Betroffene. Groß war das Interesse und die Resonanz darauf, Mitstreiter zu werden und neben dem Rechtsstreit der vier Kläger vor dem OVG Münster den Widerstand auch durch zivile Klagen zu forcieren.
Neben der Sorge um die eigene Gesundheit durch „Europas größte Giftmüll-Deponie mitten im Ruhr- und Wohngebiet“, wie Daniel Kuhlmann den Müllberg nahe des Rhein-Herne-Kanals nannte, stand auch die Frage nach dem Wertverlust von Immobilen rund um die Lagerstätte im Vordergrund der Einführungsveranstaltung.
Messstationen sollen Belastungen der Deponie-Anwohner als Beweis gerichtsfest sichern
Der Info-Abend war dazu gedacht, „ein großes Netzwerk zu bilden“, wie der Dattelner Anwalt erklärte. Um neben der Verwaltungsklage Zivilverfahren auf den Weg bringen zu können, sollen mit Hilfe Betroffener rund um die Deponie Messstationen errichtet werden, um „gerichtsfest Beweise“ zu sichern.
„Wir arbeiten mit Wissenschaftlern, Laboren, Sachverständigen und Umweltmedizinern zusammen, die diese Daten auswerten“, erklärte Daniel Kehlmann. Es geht dabei um Belastungen durch (Verkehrs)Lärm, giftige Schadstoffe in der Luft, im Boden und im Grundwasser, unangenehme Gerüche und mehr.
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Kuhlmann verwies in dem Zusammenhang auf den erfolgreichen Kampf seiner Kanzlei im Kokerei-Streit in Bottrop und im Streit um Abfindungen für Bergleute, an deren Ende er mit seiner Kanzlei erwirkt hatte, dass „die Kokerei neue Türen und Dichtungen einbauen musste, um das Entweichen von Giftstoffen einzudämmen“ und „die 40 Millionen Euro, die die RAG an die ehemaligen Kumpel zahlen muss“.
Die Botschaft kam an, augenscheinlich hat der Abend einen neuen Funken Hoffnung bei betroffenen Bürgerinnen und Bürgern entzündet. Dutzende Kontaktformulare wechselten die Seite.
Kontakt für Betroffene und Interessierte zur Kanzlei unter diesem Link.
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