Gelsenkirchen. Wer soll einen Stern auf Gelsenkirchens „Walk of Fame“ bekommen? Von Assauer bis Nobelpreisträger Zurhausen – wir haben einige Ideen gesammelt.

Gelsenkirchens eigener „Walk of Fame“ soll 2022 an der Kulturmeile in Buer entstehen. Dieser Vorschlag der FDP hat es in den Stadthaushalt fürs kommende Jahr geschafft. Für 20.000 Euro sollen zunächst Chanson-Sängerin Claire Waldoff sowie die Künstler Anton Stankowski und Rolf Glasmeierihren eigenen Stern in „Beverly Buer“ bekommen – und wer noch? Diese Frage hat auch zahlreiche WAZ-Leserinnen und nachdenken lassen. Und ein Name taucht dabei immer wieder auf: Rudi Aussauer.

„Trompeten Willy“ bis „Asi Erich“: Ein Stern für Schalke-04-Originale?

Klar, der legendäre Schalke-Manager ist weder 1944 in Gelsenkirchen geboren noch 2019 hier gestorben. Aber dass er wie kaum ein Zweiter für diese Stadt steht, dürfte unbestritten sein. „Den verbindet jeder mit GE“, schreibt Rebecca Vermeulen auf Facebook. Ehemalige Schalke-Spieler machen, mit Ausnahme von Ernst Kuzorra, überraschenderweise jedoch weniger die Runden – dafür Kultfiguren unter den Fans wie „Trompeten-Willy“, „Asi Erich“ („Ey haste mal nen Euro?“) oder Hans Pollack, den Uwe Ochsenknecht in der Komödie „Fußball ist unser Leben“ spielte. Wie ernst das wohl gemeint ist?

Ganz ernst meint es ganz sicher Dr. Viktor Bilek, Gynäkologe aus Erle. Für ihn ist sonnenklar: Prof. Dr. Med. Harald Zurhausen sollte auf dem „Walk of Fame“ geehrt werden. Der 1936 in Gelsenkirchen-Buer geborene Mediziner erhielt 2008 den Nobelpreis für die Entdeckung der Zusammenhänge zwischen einer HPV-Infektion und Gebärmutterhalskrebs. „Das führte in der Folge zur Entwicklung eines Impfstoffs“, weiß Bilek.

Ewald Libuschewski dagegen schlägt vor, Günter Tollmanns Namen auf der Kulturmeile zu verewigen. Der 1926 in Gelsenkirchen geborene und aufgewachsene Maler und Bildhauer pflegte eine enge Freundschaft mit Größen wie Joseph Beuys. Einige seiner beweglichen Kunstwerke aus Edelstahl sind zum Beispiel vor dem Justizzentrum an der Bochumer Straße, an Schloss Horst und in der Innenstadt von Herne aufgestellt. Tollmann starb 1990 in Hannover.

„Walk of Fame“ in Gelsenkirchen: Viel Zustimmung dafür, „Warm durch die Nacht“ zu ehren

Viele gehobene Daumen gibt es zudem für die Idee, den Verein „Warm durch die Nacht“ mit einem Stern zu ehren. Wer so viel Zeit für andere opfere, so viel Herzlichkeit an Obdachlose weitergebe, hab es verdient wie kein anderer, finde einige Facebook-Nutzer.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Gelsenkirchen verpassen? Dann können Sie hier unseren kostenlosen Newsletter abonnieren +++

WAZ-Leserin Birgit Koch dagegen schreibt uns: Der am 12. November 2018 verstorbene Hans-Gerhard Schreiner sollte seinen eigenen Stern bekommen. „Herr Schreiner hat soooooo viel für Buer getan, ohne namentlich benannt werden zu wollen“, schreibt uns Koch. In der Tat ist Schreiner kein Bürger der Stadt, dessen ganzes Leben in einem Wikipedia-Eintrag nachzulesen ist, aber als Gründungsmitglied der Buer Management GmbH oder der Immobilien- und Standortgemeinschaft Domplatte habe er die City im Norden weit nach vorne gebracht, meint Bueranerin Koch.

Übrigens: Die ideeengebende FDP schlägt Filmregisseur Heinrich Breloer, Schauspieler und „Tatort“-Kommissar Martin Wuttke oder Nationaltorhüter Manuel Neuerals weitere Namen für den „Walk of Fame“ vor. (gowe)