Gelsenkirchen-Buer. Die Innenstadt in Buer hat einen neuen Ankerpunkt: Nach dem Aus für das traditionsreiche Warenhaus Karstadt wurde am Samstagvormittag auf dem Platz an Hochstraße und Altmarkt das neue Linden-Karree eröffnet. Ganz Buer war mit dabei.

Mit dem durchdringenden Signal eines echten Nebelhorns musste Siegbert Panteleit für Aufmerksamkeit sorgen: Ganz Buer war am Samstagvormittag auf den Beinen, um mitzuerleben, wie das alte Karstadt-Haus als Linden-Karree wiedereröffnet wurde. Der Sprecher der Investorengemeinschaft bereitete auf diese Weise den Platz an Hochstraße und Altmarkt als Bühne für die beiden Akteure des Festaktes vor: Hans-Gerhard Schreiner, der die Wiederbelebung des leeren Warenhauses maßgeblich voran getrieben hatte, und Oberbürgermeister Frank Baranowski.

„Na gut, dann geh’ ich da mal hin“, hatte Hans-Gerhard Schreiner noch gemurmelt, als er aus der Menschenmenge hervortreten und das rot-weiße Flatterband unterwinden musste, um vor das Publikum zu treten. Die erste Reihe ist ein Platz, auf dem er eher selten zu finden ist. So fiel denn auch seine Rede kurz und knapp aus.

Als Stellvertreter jener Investoren, die dieses Projekt möglich gemacht haben, verwies er auf die Rolle der Kundschaft. Er verglich das Haus, das im Erdgeschoss jetzt über einen Einzelhandelsmix aus Damenmode, Drogerieartikel, Wohnaccessoires, Spielwaren und Gastronomie verfügt, mit einem Motor, der Benzin brauche. „Und der Treibstoff“, sagte Schreiner und schaute in Richtung Zuschauer, „der steht hier links von mir.“

Guter Ausgang einer langen Geschichte

Oberbürgermeister Frank Baranowski, der sich ebenso wie Schreiner mit seiner Stimme kaum gegen die vielstimmige Geräuschkulisse auf der Hochstraße durchsetzen konnte, verwies später bei einem kleinen Empfang auf „den guten Ausgang einer Geschichte, die sich über ein paar Jahre hingezogen und durchaus ihre Spannungsbögen hatte“. Und fügte hinzu: „Viele Städte, auch in unserer Nachbarschaft, müssen damit leben, dass die früheren Kaufhäuser leer stehen. Und Leerstand in so prominenten Gebäuden, der belastet unweigerlich das Umfeld; erst recht, wenn nicht absehbar ist, wann und ob überhaupt eine Neunutzung folgen wird.“

Effekte für das Umfeld

Vom neuen Linden-Karree verspricht sich der OB „ein paar Effekte“: Das Geschäftszentrum erhalte mit den neuen Läden einen wichtigen Impuls. Dank der neuen Wohnungen werde die buersche Innenstadt auch am Abend oder am Wochenende stärker belebt sein. Zudem habe das attraktive Bauwerk eine denkmalgerechte Renovierung erfahren. Und nicht zuletzt verwies er auf den städtischen Beitrag zu diesem Projekt: Die Stadtbibliothek, die voraussichtlich ab Anfang 2015 dort einziehen werde, werde für die Bürgerinnen und Bürger künftig besser erreichbar sein.