Gelsenkirchen. Wie in Hollywood: Gelsenkirchen bekommt auf Initiative der FDP 2022 seinen eigenen „Walk of Fame“. Die Namen für die ersten Sterne gibt es schon.

  • Gelsenkirchen soll seinen eigenen „Walk of Fame“ bekommen und Stadtprominente mit Sternen ehren.
  • Die FDP hat für die Idee die Unterstützung von der großen Koalition aus SPD und CDU bekommen.
  • Erste Namen stehen bereits im Raum: Claire Waldoff, Anton Stankowski und Rolf Glasmeier.

Legendäre Musiker wie die Beatles und Jimi Hendrix, Schauspiel-Größen wie Johnny Depp oder jüngst Salma Hayek, Ex-US-Präsident Donald Trump genauso wie Pop-Ikone Marilyn Monroe – sie alle haben einen Stern auf dem „Walk of Fame“. Und bald auch Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener wie Chanson-Sängerin Claire Waldoff und die prämierten Künstler Anton Stankowski und Rolf Glasmeier. Gut, nicht auf dem Hollywood-Boulevard in Los Angeles. Aber in Beverly Buer.

20.000 Euro für die ersten drei Sterne auf Gelsenkirchens „Walk of Fame“

Für die Idee wirbt die hiesige FDP schon seit fast einem Jahrzehnt. Nun soll Gelsenkirchens „Walk of Fame“ tatsächlich Realität werden. Für einen entsprechenden Haushaltsantrag hat die FDP jetzt die Unterstützung der großen Koalition aus SPD und CDU bekommen. 20.000 Euro werden nun eingeplant, um 2022 die ersten drei Sterne auf der Kulturmeile in Buer einzusetzen. Es sollen die angesprochenen drei Stadt-Promis werden – während Claire Waldoff (1884 - 1957) und Stankowski (1906 - 1988) in Gelsenkirchen geboren wurden, zog Glasmeier (1945 - 2003) als kleiner Junge hierhin und verbrachte hier sein Leben.

Glamour in Gelsen? Auf der Kulturmeile in Buer würden sich einige Sternchen für lokale Promis gut machen, findet die FDP – und hat die große Koalition von der Idee überzeugt. Nun kommt der „Walk of Fame“ für die Stadt tatsächlich.
Glamour in Gelsen? Auf der Kulturmeile in Buer würden sich einige Sternchen für lokale Promis gut machen, findet die FDP – und hat die große Koalition von der Idee überzeugt. Nun kommt der „Walk of Fame“ für die Stadt tatsächlich. © FUNKE Foto Services | Thomas Schmidtke

Ist ja ein guter Zeitpunkt für so einen „Walk of Fame“, jetzt wo der nächste Bundesjustizminister Marco Buschmann nicht nur Gelsenkirchener ist, sondern auch FDP-Mitglied. Ideengeber Christoph Klug lacht. „Das ist natürlich reiner Zufall“, sagt der FDP-Stadtverordnete. „Natürlich wäre es nicht unrealistisch, dass Marco Buschmanns Name hier auch irgendwann auftaucht, aber er soll erst mal ein langes Leben leben.“

FDP-Ideengeber: „Gelsenkirchen ist eine Stadt mit vielen großen Persönlichkeiten“

Wobei nicht die Namen von verstorbenen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt auf dem Sterne-Boulevard landen sollen. Die FDP schlägt Filmregisseur Heinrich Breloer, Schauspieler und „Tatort“-Kommissar Martin Wuttke oder Nationaltorhüter Manuel Neuer als weitere Kandidaten vor. Vor allem aber soll das Kulturreferat ein Konzept erarbeiten, welche Persönlichkeiten in den nächsten Jahren geehrt werden sollen. Überlegt werden soll dann auch, ob es Sinn macht, einen Förderverein zu gründen oder Sponsoren anzusprechen.

„Gelsenkirchen ist eine Stadt mit vielen großen Persönlichkeiten“, sagt Christoph Klug. Er findet nicht nur, dass die Stadt mit dem „Walk of Fame“ eine touristische Attraktion mehr bekommen würde. Auch glaubt er, dass die Ehrungen als Motivationsschub dienen könnten – sozusagen das FDP-Aufstiegsversprechen in Stein gemeißelt.

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„Wir haben im Umfeld der Kulturmeile vier weiterführende Schulen“, sagt Klug. „Hier laufen täglich zig Schülerinnen und Schüler her, die dann sehen können, was für tolle Leute hier aus Gelsenkirchen kommen. Das vermittelt doch: Auch wenn du aus #401GE kommst: Du kannst es schaffen!“

Auch in Dortmund gibt es bereits einen „Walk of Fame“ – aber nur für den BVB

Ob es am Ende übrigens wirklich Sterne werden sollen, da solle man sich gar nicht so genau festlegen, findet Klug. „Die Bodenplatten können auch eine andere Form haben, sie können aus Messing, Naturstein oder Beton oder auch einem anderen Material sein.“ Anpeilen sollte man nach Meinung des Bueraners einen Künstlerwettbewerb, um das geeignetste Motiv zu finden.

Übrigens: Nach derzeitigem Kenntnisstand sind nach Angaben der Verwaltung urheberrechtliche Probleme bei der Verwendung des Begriffes „Walk of Fame“ nicht zu erwarten. Ähnliche Projekte seien aus Berlin und Dortmund bereits bekannt. Dort gibt es den BVB-“Walk of Fame“, auf dem die größten Triumphe und Erfolge, die bedeutendsten Spieler und Persönlichkeiten der Schwarz-Gelben in Bronze gegossen wurden. Christoph Klug findet jedoch, dass es in Gelsenkirchen weit über den Sport hinausgehen sollte. In Hollywood bekommen schließlich auch nicht nur Schauspieler ihr Sternchen.

Welcher Gelsenkirchener oder welche Gelsenkirchenerin sollte auf dem „Walk of Fame“ geehrt werden und einen eigenen Stern bekommen? Schreiben Sie uns Ihre Ideen an redaktion.gelsenkirchen@waz.de oder kontaktieren Sie uns auf Facebook: facebook.com/WAZGelsenkirchen/