Gelsenkirchen. Die vierte Corona-Welle hat auch Gelsenkirchen erfasst. Booster-Impfungen, Zahlen nach Stadtteilen, 2G-Vorbereitung: Alles zur aktuellen Lage.

Die Corona-Lage spitzt sich weiter zu, die Zahlen steigen, auch in Gelsenkirchen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst hatte jüngst nach einer Sitzung des Landeskabinetts angekündigt: „Wir prüfen generelle flächendeckende 2G-Regeln insbesondere für den Freizeitbereich, wie wir es in Ländern mit deutlich höheren Inzidenzen auch schon sehen.“

Vierte Corona-Welle in Gelsenkirchen: So ist die Infektionslage, so sind die Zahlen

Die Stadtverwaltung würde im Falle einer flächendeckenden 2G-Regelung weiterhin auf die Kontrolle des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) setzen, zum anderen aber auch auf die Gewerbeaufsicht. Auf der anderen Seite sei auch der jeweilige Betreiber, Besitzer einer Lokalität, aber auch die Veranstalter bei einer 2G-Regel in der Pflicht, diese zu kontrollieren, erläuterte Martin Schulmann auf Nachfrage der Redaktion.

Vierte Corona-Welle in Gelsenkirchen: Die Auslastung der Intensivstationen liegt derzeit bei 11,1 Prozent.
Vierte Corona-Welle in Gelsenkirchen: Die Auslastung der Intensivstationen liegt derzeit bei 11,1 Prozent. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Um bei den beabsichtigten millionenfachen Auffrischungsimpfungen – auch Booster-Impfungen genannt –schneller zu werden, hatte das Land die Kommunen am Dienstag per Erlass aufgefordert, feste Impfstellen einzurichten. „Für die kommenden Monate ist der Impffortschritt von zentraler Bedeutung. Hier müssen wir weiter an Geschwindigkeit zulegen. Die Voraussetzung dafür schaffen wir jetzt: Mit den ergänzenden Impfmöglichkeiten bringen wir weiteren Schwung in die Impfkampagne”, betonte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

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In Gelsenkirchen soll der Einsatz eines zweiten Impfbusses für mehr Geschwindigkeit sorgen. „Wir als Kommune müssen ein ausreichendes Impfangebot vorhalten“, so Stadtsprecher Martin Schulmann. Das sei durch das zweite Impf-Fahrzeug sichergestellt. Ab Anfang Dezember soll der Bus über Gelsenkirchens Straßen rollen. Seit dem Beginn der 45. Kalenderwoche sind die Booster- beziehungsweise Auffrischungs-Impfungen auch an den Haltestellen der Impfbusse möglich – allerdings nur, wenn die letzte Impfung sechs Monate zurückliegt.

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Das seit Mitte Juli eingesetzte erste Fahrzeug ist regelmäßig in den Stadtteilen unterwegs und werde sehr gut angenommen, heißt es seitens der Stadt. Zuletzt hätten immer über 200, auch schon mal über 280 Menschen das Angebot des mobilen und niederschwelligen Impfens am Bus wahrgenommen, berichtet Martin Schulmann. Die aktuellen Termine und Haltestellen veröffentlicht die Stadt auf ihrer Homepage.

Gelsenkirchen: Junge Erwachsene besonders stark von Corona betroffen

Doch wie ist die Lage aktuell, in den einzelnen Altersgruppen und Gelsenkirchener Stadtteilen? Auf Nachfrage hat die Stadt die Corona-Zahlen zusammengestellt. Der Stand: jeweils immer Dienstag, 9. November. Es zeigt sich, dass Erwachsene besonders stark von Corona-Infektionen betroffen sind. Die höchste Fallzahl in den vergangenen sieben Tagen gibt es in der Gruppe der 20- bis 29-Jährigen. Hier haben sich 53 Menschen infiziert, das ergibt einen Anteil von 13,9 Prozent. In dieser Altersgruppe gibt es auch den höchsten Anteil an Gesamtfällen mit 3540 bislang Infizierten (18,1 Prozent). Die Inzidenz lag dort bei 170.

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Die höchste Inzidenz gibt es bei Kindern und Jugendlichen: Bei den 10- bis 14-Jährigen ist sie am höchsten mit einem Wert von 329 (42 Fälle in den vergangenen sieben Tagen), nur geringfügig kleiner ist der Wert mit 323 bei den Fünf- bis Neunjährigen (41 Fälle in den vergangenen sieben Tagen).

Das Infektionsgeschehen verteilt sich indes recht unterschiedlich über das Stadtgebiet: Der Stadtteil mit der höchsten Inzidenz ist Neustadt. Den Sieben-Tage-Wert gibt die Stadt mit 315 an, in den letzten sieben Tagen vor dem 9. November wurden 15 Corona-Fälle verzeichnet. Bei einer Bevölkerungszahl im Stadtteil von 4764 Menschen beträgt der Anteil der insgesamt 444 Corona-Fälle 9,3 Prozent.

Stadtteil-Inzidenzen: Die höchsten Werte gibt es in Neustadt, gefolgt von Horst

Die zweithöchste Inzidenz gibt es in Horst – hier liegt der Wert bei 226. Die genauen Zahlen: In den letzten sieben Tagen zählte das Gesundheitsamt 46 Fälle, seit Beginn der Pandemie hat es in Horst 1817 Corona-Infektionen gegeben. Bei einer Bevölkerungszahl von 20.352 ergibt das einen Anteil von 8,9 Prozent.

Den niedrigsten Inzidenzwert hat die Resser Mark: Er liegt bei 61. Die Corona-Fälle in den letzten sieben Tagen vor dem 9. November gibt die Stadt mit zwei an. Insgesamt gab es in diesem Gelsenkirchener Stadtteil 218 Corona-Infektionen bei einer Einwohnerzahl von 3288.

Ebenfalls mit Stand Dienstag, 9. November, befanden sich 526 Personen in Gelsenkirchen in Quarantäne. Davon sind 393 mit dem Coronavirus infiziert, 103 Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener gelten als Kontaktpersonen, die Zahl der Verdachtsfälle gibt die Stadt mit 30 an.

Zur Situation in den Pflege- und Betreuungseinrichtungen nennt die Stadt folgende Zahlen: Insgesamt hat es dort seit Beginn der Pandemie 173 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gegeben. Am 9. November waren drei Bewohner mit Corona infiziert, elf Beschäftigte, elf weitere Beschäftigte waren in Quarantäne.