Gelsenkirchen-Buer. Am Freitag steigt in Gelsenkirchen-Buer der große Martinsumzug. Das erwartet die Besucher. Anwohner üben allerdings auch Kritik an Veranstaltung.

  • Der XXL-Martinszug durch Buer beginnt am Freitag um 17 Uhr
  • Für den Zug werden einige Straßenzüge gesperrt
  • Anwohner üben Kritik – Teilnehmer müssen sich an Regeln halten

Groß, größer, Buer: Dieser Superlativ gilt für den ersten XXL-Martinszug, der am Freitag, 12. November, ab 17 Uhr vom Löchterheide-Stadion durch die City zur St.-Urbanus-Kirche ziehen wird. Die Vorbereitungen für das Event mit mehr als 2000 erwarteten Teilnehmenden laufen auf Hochtouren. Und die ersten Beschwerden gibt’s auch schon.

Denn für den Zug werden am Freitag ab 14 Uhr bis etwa 19 Uhr ganze Straßenzüge gesperrt. Ein absolutes Halteverbot gilt in der Linden-, Erle-, Nienhof- und Marler Straße. Dies gilt auch für den ruhenden Verkehr. Das heißt: Autofahrer sollten ihre geparkten Fahrzeuge umsetzen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, dass diese abgeschleppt werden. Darauf weist Markus Jansen hin, Mit-Initiator des Umzugs und Mit-Inhaber der Eventagentur Berns & Jansen, die die Veranstaltung plant.

Flyer informieren Gelsenkirchener Anwohner über Straßensperrungen bei Martinsumzug

Markus Jansen, Mit-Initiator des Martinsumzugs in Gelsenkirchen-Buer, fiebert wie viele andere Akteurinnen und Akteure dem Event am 12. November entgegen. Er rechnet mit mindestens 2000 Teilnehmenden.
Markus Jansen, Mit-Initiator des Martinsumzugs in Gelsenkirchen-Buer, fiebert wie viele andere Akteurinnen und Akteure dem Event am 12. November entgegen. Er rechnet mit mindestens 2000 Teilnehmenden. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

„Wir haben in den vergangenen Tagen 1500 Info-Flyer in den Straßen verteilt, die von einer Vollsperrung betroffen sind. Die Halte- und Parkverbote sollten die Anwohner im eigenen Interesse einhalten, da sie durch den Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt kontrolliert werden“, erklärt er. Autos, die am Freitag noch nach 14 Uhr in Parkbuchten oder auf der Straße stehen, würden ab 14 Uhr verwarnt und ab 15 Uhr abgeschleppt.

Ihm ist bewusst, dass diese Verkehrsbehinderungen für viele Anlieger lästig sind. „Aber wir hoffen auf das Verständnis und die Mithilfe der Menschen, weil es sich um eine bislang einzigartige Gemeinschaftsaktion handelt, die gerade in der Corona-Zeit helfen kann, das Miteinander in Buer zu fördern. Es ist so viel ausgefallen in den letzten Monaten, da wollen wir Kindern und Erwachsenen einen kleinen Ausgleich bieten.“

Einige Straßen in Gelsenkirchen-Buer müssen komplett gesperrt werden

Rund 1000 Brezelmarken, schätzen die Organisatoren des Martinsumzugs in Gelsenkirchen-Buer, wurden in den vergangenen Wochen verkauft.
Rund 1000 Brezelmarken, schätzen die Organisatoren des Martinsumzugs in Gelsenkirchen-Buer, wurden in den vergangenen Wochen verkauft. © Frank Oppitz

Wie berichtet, beteiligen sich an dem Umzug die Werbegemeinschaft und das Citymanagement Buer, die Propsteigemeinde St. Urbanus, die Pfefferackerschule, die Arbeitsgemeinschaft für Bezirksveranstaltungen, die Freiwillige Feuerwehr, zahlreiche Kitas und Vereine.

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/martinsumzuege-diese-finden-2021-in-gelsenkirchen-statt-id233522669.htmlDoch Gemeinsinn hin oder her: Es wird Kritik laut von Anwohnern der angrenzenden Pfefferackerstraße, des Wandels- und Helene-Weber-Wegs, wo bereits Absperrbaken mit Durchfahrt-Verboten-Schildern platziert sind. Sie beklagen, keine entsprechenden Info-Flyer darüber erhalten zu haben, was es mit den Baken auf sich hat. Eine Apothekerin aus Hassel, die regelmäßig Medikamente in das Quartier liefert, sorgt sich zudem, ob ihre Botenfahrer am Freitag durchkommen. „Wir müssen doch die Straßensperrungen bei der Planung der Auslieferungen berücksichtigen“, hätte sie sich mehr Transparenz gewünscht.

Veranstalter freut sich über Lob von Anwohnern

Jansen hofft, diese Anlieger auch über die Medien zu erreichen und appelliert an das Verständnis: „Es handelt sich um eine einmalige Veranstaltung, von der alle profitieren. Beim Verteilen der Flyer haben uns viele Nachbarn im Quartier applaudiert und freuen sich schon darauf, wenn der Zug an ihren Häusern vorbeizieht. Sie wollen dann selbst eine beleuchtete Laterne ins Fenster stellen.“ Sobald der Zug vorbei ist, würden die Sperrungen aufgehoben.

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Für Jansen als Hauptorganisator steigt unterdessen der Stresspegel: Es gilt, 26 Personen für die Straßensperrungen einzuteilen, denn die Warnbaken müssen jeweils mit einem Ordner besetzt sein, der diese im Notfall für Rettungswagen beiseite räumt.

Stresspegel bei Gelsenkirchener Martinsumzug-Organisatoren wächst

Darüber hinaus müssen in allen Geschäften der Werbegemeinschaft, die sich an der Aktion beteiligt haben, die Brezelkarten eingesammelt werden, um die Bäckerei Zipper mit dem Backen der entsprechenden Anzahl zu beauftragen. „Wir rechnen mit um die 1000 Brezeln. Die Leute haben dieses Angebot gut nachgefragt“, freut sich Jansen. Bis Mittwochmittag können die Brezelkarten noch bei den Kaufleuten erworben werden.

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Am Donnerstagabend werden dann die drei Verkaufshütten zur Domplatte transportiert und aufgebaut. Vorgesehen sind sie etwa für den Verkauf von Glühwein mit Alkohol, Kinderpunsch und Kakao. Die Brezeln werden in einem großen Pavillon ausgegeben. Dazu gibt’s einen Getränkewagen, einen Grillstand und auf der Domplatte ein Martinsfeuer in einer Feuerschale.

Auf dem Platz Löchterheide und der Domplatte gilt die 3G-Regel – und wird kontrolliert

Los geht’s um 16.30 Uhr mit dem Verlesen der Martinsgeschichte auf dem Platz Löchterheide, bevor der Zug gegen 17 Uhr aufbricht (Strecke s. Info-Box). Aufgeteilt wird er in sogenannte Marsch-Blöcke – aus Corona-Schutzgründen, wie Jansen betont. „Wir appellieren an die Teilnehmenden, dass die Reihenfolge eingehalten wird, damit sich die Gruppen nicht mischen. Die getesteten Kinder laufen in ihren Kita- oder Klassenverbänden, da wollen wir kein Risiko eingehen.“

Welche Strecke der Martinsumzug nimmt

Der Martinsumzug am Freitag, 12. November, startet gegen 17 Uhr am Platz Löchterheide und nimmt folgende Strecke: Linden-, Erle-, Nienhof-, Hoch-, De-la-Chevallerie-Straße, St.-Urbanus-Kirchplatz. Auf dem Platz Löchterheide und der Domplatte gilt die 3G-Regel.

Kinder und Senioren mit motorischen Einschränkungen, die den etwa zwei Kilometer langen Weg nicht bewältigen, können sich bei dem Veranstalter melden, damit sie in einem der drei Planwagen mitfahren. Es sind noch einige Plätze frei. Kontakt: 0172-5227554.

Weitere Infos auf der Homepage https://www.weihnachtsdorf-buer.de/st-martin-in-buer/

Überhaupt, Corona: „Für alle ab 13 Jahren gilt auf dem Platz Löchterheide und auf der Domplatte die 3G-Regel. Wir werden das auch stichprobenartig kontrollieren. Teilnehmende sollten daher ihre Nachweise griffbereit haben. Sie erhalten dann ein Bändchen“, so Jansen. Rund 1000 dieser Kontrollbändchen haben die Veranstalter angeschafft. Per Lautsprecher werden Kinder und Erwachsene überdies aufgefordert, nur mit Masken unterwegs zu sein.