Gelsenkirchen. Erstaunlich wenige Neuinfektionen haben Gelsenkirchener Schulen nach den Ferien registriert. Dennoch wünschen sie sich weiterhin Maskenpflicht.
Am Donnerstag entscheidet Bildungsministerin Yvonne Gebauer, ob im Unterricht ab 2. November die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler fällt oder nicht. An Gelsenkirchener Schulen gibt es in diesen ersten Tagen nach den Herbstferien deutlich weniger Infektionen als noch nach den Sommerferien, wie eine Abfrage der Redaktion an mehreren Schulen ergab. Dennoch sehen die meisten befragten Schulleiter in Gelsenkirchen einem Ende der Maskenpflicht mit sehr gemischten Gefühlen entgegen.
Gelsenkirchen: Kaum positive Tests beim Schulstart
Die Entscheidung über den Fortbestand der Pflicht soll abhängig vom Infektionsgeschehen an den Schulen in NRW fallen. Donnerstags übermitteln alle Schulen in NRW ihre Infektions- beziehungsweise Quarantänezahlen dem Ministerium. An der Gesamtschule Ückendorf etwa gab es zum Schulstart keinen einzigen positiven Test, auch an der Gesamtschule Buer gibt es nur wenige Quarantänefälle. Dennoch würde Schulleiterin Ulrike Purz eine zumindest einwöchige Verlängerung der Maskenpflicht begrüßen, um den Präsenzunterricht zu sichern.
Gesamtschule Erle: Die Masken sind sehr akzeptiert
Andreas Lisson, Leiter der Gesamtschule Erle, möchte die Maskenpflicht unbedingt noch bis mindestens November aufrecht erhalten wissen. „Wir haben Extra-Schulhöfe für jeden Jahrgang, Extra-Treppenhäuser, die Masken sind sehr akzeptiert, unsere Infektionszahlen sind langfristig niedrig: Es wäre sehr schade, wenn das jetzt alles riskiert würde“, betont er.
Christhild Schwindt, Rektorin des Grillo-Gymnasiums, sorgt sich zwar auch wegen der steigenden Infektionszahlen. Dennoch sähe sie im Ende der Maskenpflicht auch eine Chance für den Unterricht und die sozialen Beziehungen. „Natürlich gibt es auch Bedenken, aber es darf ja weiterhin Maske tragen, wer möchte, da gibt es ja auch Spielräume.“
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Mario Sommerfeld, stellvertretender Leiter der Gesamtschule Berger Feld, kann sich ebenfalls über wenig akute Infektionen bei Schülern freuen. Im Kollegium gibt es Befürworter und Gegner einer Fortsetzung der Maskenpflicht. Er selbst sähe durchaus Vorteile im Ende der Pflicht: „Ich kenne manche Schüler noch gar nicht ohne Maske.“
Lessing-Realschule: Es gibt gute Argumente für und gegen Masken
Carsten Nagel, neuer Leiter der Lessing-Realschule, kann den Wunsch nach einem Ende der Maskenpflicht nachvollziehen. „Kinder leiden in der Pandemie am meisten. An vielen Orten jenseits der Schule fällt die Maskenpflicht. Zudem wird bei uns dreimal die Woche getestet, wir haben Lüftungsgeräte in den Räumen, bei denen die Fensterlüftung nicht gut möglich ist. Natürlich gibt es gute Argumente für und gegen die Maskenpflicht, auch in unserem Kollegium“, räumt er ein. An der Lessing gebe es derzeit zwar Quarantäne-Fälle, aber im sehr überschaubaren Rahmen, wie er versichert.
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