Gelsenkirchen. Gelsenkirchen hat 2020 mehr Geld durch die Verkehrsüberwachung eingenommen. Vor allem Geschwindigkeitsverstöße ließen die Stadtkasse klingeln.

Im Corona-Jahr 2020 waren deutschlandweit weniger Menschen auf den Straßen unterwegs. Trotzdem hat die Stadt Gelsenkirchen ihre Einnahmen durch die Verkehrsüberwachung um rund 400.000 Euro gesteigert. Während Falschparker und Raser der Stadtkasse 2019 rund 3,6 Millionen Euro einbrachten, waren es 2020 rund 4 Millionen Euro.

109.273 der insgesamt 188.554 Verkehrsverstöße fielen in den Bereich des ruhenden Verkehrs – also zum Beispiel Parkvergehen. Die Zahl der Verstöße ist zwar im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen: 2019 zählte die Stadt noch 120.928 Verstöße. Weil die Gebühren gestiegen sind, nahm sie aber dennoch für Verstöße im ruhenden Verkehr mehr Geld ein als im vergangenen Jahr. 2020 ließen etwa zwei Millionen Euro die Stadtkasse klingeln, 2019 war es mit rund 1,9 Millionen Euro etwas weniger.

Mehr Verkehrsvergehen im fließenden Verkehr, zum Beispiel durch Raser

Im fließenden Verkehr dagegen hat es 2020 – zum Beispiel durch Geschwindigkeitsverstöße – mehr Ordnungswidrigkeiten gegeben. Während 2019 61.907 Vergehen registriert wurden, stieg die Zahl 2020 auf 79.281. Die Höhe der eingenommen Bußgelder kletterte so von rund 1,65 auf rund 1,94 Millionen Euro.

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Trauriger Spitzenreiter bei den Geschwindigkeitsverstößen außerorts ist ein Fahrer, der bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h mit 125 km/h unterwegs war. Noch extremer: Innerorts raste ein Verkehrsteilnehmer 2020 mit 131 Stundenkilometern über eine Straße, auf der 50 km/h zulässig waren.

Bei mobilen Kontrollen ermittelte die Stadt eine Quote von 4,58 Prozent an Verkehrsteilnehmern, die gegen die Geschwindigkeitsregeln verstießen. In welchen Bezirken die Quote am höchsten war, wird nicht nachgehalten.

In Gelsenkirchen wurden 2020 sechs Radarwagen eingesetzt

Insgesamt wurden im Jahr 2020 sechs Radarwagen für die Überwachung des fließenden Verkehrs eingesetzt – dauerhaft an fünf Tagen die Woche von 6 bis 22 Uhr. Darüber hinaus kommen am Wochenende zwei Fahrzeuge zum Einsatz. Bei diesen Überwachungen konnten insgesamt 1.268.144 Verkehrsteilnehmer überprüft werden. 58.081 von ihnen wurden tatsächlich geblitzt. Wichtig: Die Zahlen beziehen sich nur auf mobile Einsatztechnik, nicht aber auf stationäre Blitzer.

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Wie Stadtsprecher Martin Schulmann mitteilte, ist die Installation eines weiteren Radarwagens in diesem Jahr nicht geplant. Auf Bundesautobahnen unterhält die Stadt Gelsenkirchen keine stationären Blitzer, die Überwachung mittels mobiler Einsatztechnik ist dort der Polizei vorbehalten. Für die Überwachung des ruhenden Verkehrs setzt die Stadt Gelsenkirchen insgesamt 40 Mitarbeiter ein. Beim fließenden Verkehr sind es zwei Mitarbeiter je Messfahrzeug.