Gelsenkirchen-Buer. Das Gelsenkirchener Quartiersnetz Buer-Ost hat den Verkehr auf der Brinkgartenstraße auswerten lassen. Das sind die Ergebnisse.

Das Thema Autoverkehr im Stadtbezirk hat die Mitglieder des Quartiersnetzes Buer-Ost schon immer bewegt. Im Sommer 2020 ließ die AG Verkehr des Quartiersnetzes mit einer Geschwindigkeitsmessanlage feststellen, wie schnell die Autofahrer auf der Lindenstraße unterwegs waren. Im Herbst war die Brinkgartenstraße an der Reihe. Jetzt präsentiert die AG die Ergebnisse der Messung.

"Die Stadtverwaltung hat uns die Daten übermittelt, wir haben sie dann ausgewertet", berichtet Klemens Wittebur. Gemessen wurde in der Zeit vom 15. September bis zum 14. Dezember 2020.

Mit 96 km/h durch die Gelsenkirchener Wohnstraße

Pro Woche seien etwa 2000 bis 2500 Fahrzeuge an der Geschwindigkeitsanzeige vorbeigefahren. "Anders als auf der Lindenstraße hielten sich zwei Drittel aller Autofahrerinnen und Autofahrer an das vorgegebene Tempolimit von 30 km/h", so Wittebur. Doch es gab auch unrühmliche Ausnahmen. „Mit einer Geschwindigkeit von 96 km/h gab es erneut einen ,Spitzenwert' der in dieser schmalen Straße kaum zu glauben ist", sagte Wittebur.

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Rechtliche Folgen müssen die Autofahrer - auch der "Spitzenreiter" mit 96 km/h - nicht befürchten: Die Messanlage zeigte den Fahrern lediglich ihre Geschwindigkeit, je nach Wert ein grünes "Lächel-Smiley" oder ein rotes "Traurig-Smiley" an und speicherte Wert und Uhrzeit, ohne allerdings Fotos von Fahrern oder Autos zu erstellen.

Autofahrer zeigen Einsicht

Mit der Brinkgartenstraße hatte die AG Verkehr eine Straße ausgewählt, die immer wieder als Abkürzung genutzt wird, obwohl es sich um eine reine Wohnstraße handelt. "Da ist auch Tempo 30 bis 40 km/h zu viel", findet Wittebur. "Etwa 30 Prozent aller Autofahrerinnen und Autofahrer gefährdeten mit ihrer Fahrweise die dort lebenden Menschen."

„Das sehen wohl auch viele Autofahrerinnen und Autofahrer so“, erläutert Dr. Klemens Wittebur. Zum ersten Mal zeigten die Messdaten sowohl die Einfahrts- als auch die Ausfahrtsdaten - also die Geschwindigkeit der Autos, bevor die Anzeige reagierte und das Tempo, nachdem die Fahrer die Anzeige wahrgenommen hatten. „Zwei Drittel von ihnen reduzierten ihre Geschwindigkeit, nachdem sie von der Anzeige erfasst wurden", sagt Wittebur.

Hier soll die Anlage demnächst stehen

Noch bis März steht die Messanlage in der Schillerstraße, danach soll mit der Straße An den Flachskuhlen erstmals ein verkehrsberuhigter Bereich gemessen werden. Wittebur und die AG Verkehr erhoffen sich mit den Aktionen, bei den Autofahrern langfristig eine Verhaltensänderung herbeizuführen.

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