Gelsenkirchen. Lockdown, Unwetter und verschobene Termine: In Gelsenkirchen haben Eltern von Viertklässlern wohl die Anmeldetermine zum Schulwechsel verpasst.
Eigentlich ist das Anmeldeverfahren für weiterführende Schulen in der Stadt abgeschlossen. Eigentlich, weil offenbar längst nicht alle Viertklässler bereits an einer Schule angemeldet sind. Dass es einzelne Nachmeldungen und auch Verschiebungen gibt, ist durchaus üblich – aber nicht in dem Umfang wie in diesem Jahr.
Gesamtschultermine lagen in der genau in der Schneewoche
Bereits beim Anmeldestart, den wie immer der großen Nachfrage wegen die Gesamtschulen übernahmen, zeigte sich ein ungewohntes Bild. Für die Evangelische Gesamtschule interessierten sich demnach statt der 390 Bewerber wie im Vorjahr „nur“ 330 für die 150 Plätze, an den städtischen Gesamtschulen meldeten sich Anfang Februar 903 Eltern; fast 140 weniger als im Vorjahr. Die Schulleiter führten das zum Teil auf das Wetter, zum Teil um die coronabedingt verschobenen Termine zurück; tatsächlich fiel ihre Anmeldefrist genau in die Schneetage, in denen der Nahverkehr lahmgelegt war und auch die Anreise per Privat-Pkw nicht jedem gelang.
Trotzdem noch 184 Kinder an Gesamtschulen abgewiesen
Verpasste Schulanmeldung und mehr- Was auf der Strecke bliebrotz des Rückgangs der Gesamtschulbewerber mussten immer noch 184 Kinder abgelehnt werden mangels Platz an Gesamtschulen, die meisten davon an der Gesamtschule Erle (229 Bewerber um 140 Plätze). Nur an der Gesamtschule Ückendorf waren bei Anmeldeschluss noch einige Plätze frei. Aber auch hier ist die Zahl der Erstanmeldungen gestiegen, sodass kein Platz unbesetzt bleiben wird. Bei der Sekundarschule Hassel als integriertem Schulsystem sind mittlerweile ebenfalls alle 84 möglichen Plätze belegt. Bei der Erstanmeldung lag auch hier die Zahl deutlich niedriger.
Nach Fristende noch 70 Gymnasialplätze frei
Sehr ungleich verteilt waren diesmal die Gymnasial-Anmeldungen. Während Gauß-Gymnasium und Max-Planck-Gymnasium Kinder abweisen mussten (16 und 57 jeweils), war am Ende der offiziellen Anmeldephase vor allem am Ricarda-Huch- sowie am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium noch sehr viel Luft (jeweils rund 40 Plätze). Stadtweit würden demnach an die 70 Gymnasialplätze freibleiben.
Ungleiche Verteilung an Realschulen
Bei den Realschulen ähnelt das Bild dem Vorjahr: An der Gertrud-Bäumer- und der Lessing-Realschule mussten Kinder mangels Aufnahmekapazität abgewiesen werden. An der Rotthauser Straße traf das gar 41 Viertklässler, an der Grenzstraße immerhin sechs. An der Mulvany-Realschule (7 freie Plätze) und der Mühlenstraße (36) ist noch Platz. Das gilt auch für fast alle Hauptschulen derzeit; das allerdings ist nicht untypisch, hier laufen die Verfahren alljährlich länger.
200 fristgerechte Anmeldungen weniger als im Vorjahr trotz Schülerzuwachs
Vergleicht man die Zahl der Anmeldungen 2020 und 2021 jeweils Stand Mitte März zeigt sich, dass aktuell rund 200 Schüler weniger angemeldet sind. Obwohl eigentlich die Schülerzahl gestiegen ist. Es müsste also eigentlich mindestens ebensoviele Anmeldungen wie im Vorjahr geben. So mancher Erziehungsberechtigte dürfte in diesem Jahr im Lockdown bei geschlossenen Grundschulen, die normalerweise aktiv über die Anmeldezeiten informieren, also die Termine verpasst haben.
Versorgt werden Nachzügler auf jeden Fall, heißt es seitens der Stadt. Für die bereits restlos besetzten Gesamtschulplätze allerdings ist es in jedem Fall zu spät.
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