Düsseldorf. Rekord bei den Einbürgerungen: 2019 entschieden sich fast elf Prozent mehr Ausländer in NRW für die deutsche Staatsangehörigkeit als im Vorjahr.

Im Jahr 2019 haben in NRW laut Angaben der Landesregierung vom Pfingstmontag 30.679 Ausländer durch Einbürgerung die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. Das seien 3.030 Personen mehr als im Vorjahr (2018: 27.649) und entspreche einer Steigerung von 10,9 Prozent – dem "höchsten Wert der absoluten Einbürgerungszahlen seit über zehn Jahren".

Den größten Zuwachs bei den Einbürgerungen gab es demnach im vergangenen Jahr bei Menschen aus Großbritannien. Der Anstieg betrug hier 179 Prozent (2018: 1.379, 2019: 3.850).

Integrationsminister Stamp (FDP): "Vielfalt macht uns stark"

NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) ist zufrieden mit der Entwicklung der Einbürgeriungszahlen: „NRW ist ein weltoffenes Land und diese gesellschaftliche Vielfalt macht uns stark. Ich freue mich, dass sich so viele Menschen zu uns und unseren Werten bekennen." Gerade mit Blick auf die eingebürgerten Briten sei es ein wichtiges Zeichen, dass sie sich für die Unionsbürgerschaft entschieden haben. "Denn unsere Zukunft liegt ganz klar in Europa“, so Stamp

Integrations-Staatssekretärin Serap Güler (CDU) sagte: „Die deutlich gestiegenen Einbürgerungszahlen zeigen, dass sich in NRW immer mehr Menschen mit Einwanderungsgeschichte mit allen staatsbürgerlichen Rechten und Pflichten einbringen möchten." Besonders die Integrationsleistungen der geflüchteten Menschen, die aus Syrien, Iran und Irak nach NRW gekommen sind, "haben meinen Respekt“, erklärte Güler.

Besonders großes Interesse bei den Syrern

Den zweitgrößten Zuwachs bei den Eingebürgerten gab es bei syrischen Staatsangehörigen. Die Zahl stieg um 32 Prozent. Syrer entscheiden sich laut Landesregierung deutlich früher für den deutschen Pass als Bürgerinnen und Bürger anderer Länder: 45 Prozent (597 Personen) von ihnen wurden schon nach einer Aufenthaltsdauer von weniger als acht Jahren eingebürgert, zum Beispiel wegen besonderer Integrationsleistungen. Staatsangehörige aus Iran stellen beim Zuwachs die drittgrößte Gruppe (2018: 997, 2019: 1.165). Der Anstieg beträgt hier 16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

In absoluten Zahlen finden sich Einbürgerungen aus der Türkei (2018: 4.724, 2019: 4.529), dem Irak (2018: 1.625, 2019: 1.646) und Polen (2018: 1.527, 2019: 1.345) auf den ersten drei Plätzen.