Gelsenkirchen. Wenn der Corona-Impfstoff kommt, ist Gelsenkirchen vorbereitet, verspricht Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff. Impfzentrum in Planung.

Bundesgesundheitsminister Spahn hält erste Impfungen gegen Covid-19 in Deutschland bereits im Dezember für möglich. In Gelsenkirchen gibt es auch bereits eine Arbeitsgruppe, die sich damit befasst und darauf vorbereitet, erklärt Luidger Wolterhoff, stellvertretender Leiter des Krisenstabes und Gesundheitsdezernent in Gelsenkirchen .

Vertreter von Feuerwehr, Gesundheitsamt und der kassenärztlichen Vereinigung gehören zur Arbeitsgruppe, die sich am Dienstag (24. 11.) das nächste Mal treffen wird. „Wenn der Impfstoff kommt, werden wir auch impfen können“, ist Wolterhoff zuversichtlich.

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Die Vorschläge zum grundsätzlichen geordneten Vorgehen beziehungsweise zur Impf-Reihenfolge werden vom Bund und Land kommen. „Die Prioritäten sind ja grundsätzlich bekannt, Pflegeeinrichtungen und medizinisches Personal stehen vorn. Wir müssen in zwei Stufen denken“, so Wolterhoff. Dass Gelsenkirchen ein Testzentrum bekommt, steht für ihn außer Frage.

Impfteam braucht eine ärztliche Leitung

Über mögliche Standorte werden auch bereits nachgedacht, Entscheidungen dazu gebe es aber noch nicht. „Aber für Pflegeeinrichtungen etwa braucht es natürlich zudem mobile Teams. Es ist nicht vorstellbar, dass Pflegebedürftige in ein Impfzentrum gebracht werden müssen.“ Diese Teams müssten allerdings anders aufgestellt sein als die mobilen Testteams . „Ein Impfteam muss unter ärztlicher Leitung stehen, das Impfen können nicht medizinische Mitarbeiter übernehmen, das ist bei jeder Impfung so“, erklärt der Dezernent die besonderen Ansprüche.

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe in Dortmund indes betont, noch nicht zu wissen, wer wo ein Impfzentrum bekommt. Allerdings soll es inoffiziell sehr wohl Überlegungen für verschiedene Modelle geben. Eine Idee wäre eine Impfstraße, in die Impfwillige reinfahren könnten. Vorstellbar wäre etwa ein Standort auf Parkplätzen rund um die Arena auf Schalke – allerdings gibt es dazu noch von keiner offiziellen Seite eine Aussage. Was konkret umsetzbar ist, hängt freilich auch mit den Anforderungen an die Kühlung des Impfstoffes zusammen. Mittlerweile gibt es Hoffnung, dass auch eine Kühlung bei – minus 18 Grad machbar wären.

Organisation der ärztlichen Dienstpläne mit KVWL-Unterstützung aus Dortmund

Unterstützend eingebunden in die Organisation der mobilen wie auch der stationären Impfungen wäre die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe (KVWL). Klaus Rembrink, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Gelsenkirchen, geht allerdings davon aus, dass dies auch von der Dortmunder Zentrale aus organisiert wird. Bislang seien ihm jedenfalls keine Pläne bekannt und auch die Dortmunder Pressestelle will sich zu konkreten Plänen noch nicht äußern.

Dunkelziffer bei Kindern und Jugendlichen deutlich niedriger als vermutet

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Unterdessen gibt es neue Erkenntnisse aus einer aktuellen bundesweiten Abfrage bei Kinderkliniken des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands (VLKKD) zu Infektionen bei Kindern, an der auch die Kinder- und Jugendklinik am Gelsenkirchener Bergmannsheil teilgenommen hat.

Gestaffelter Schulstart ab Januar geplant

Ab Januar, also nach den Weihnachtsferien , plant die Stadt Gelsenkirchen nun auch einen gestaffelten Schulstart , zumindest bei Schulen, die an den Hauptlinien von Bus und Bahn liegen wie etwa der Straßenbahn 302.

In Herne läuft der gestaffelte Start bereits seit 16. November, in Duisburg ebenfalls. Vergangene Woche hatte Eltern der Gesamtschule Berger in einem offenen Brief gegen die übervollen Busse zum Schulstart geklagt.

Dabei ergab sich, dass bei 110.000 durchgeführten PCR-Tests bei Kindern und Jugendlichen in Kliniken im Mittel nur 0,53 Prozent der Tests positiv waren, wobei der Großteil der Getesteten keine Symptome aufwies, nur routinemäßig bei der Aufnahme getestet wurde. Von einer hohen Dunkelziffer bei Kindern und Jugendlichen sei daher nicht auszugehen, so das Fazit des Verbands. Bei der Abfrage wurde lediglich differenziert nach Kindern unter und ab 12 Jahren.

Dr. Gerrit Lautner, Leiter der Kinder- und Jugendklinik in Gelsenkirchen, bestätigt dieses Ergebnis. Von den 2000 routinemäßig seit Beginn der Pandemie in der Klinik getesteten unter 18-Jährigen waren lediglich zwölf positive Tests – 0,6 Prozent. Nur eines der Kinder hatte verdächtige Symptome. Ein ähnliches Ergebnis hatte bereits eine große Studie von Kinderärzten ergeben, an der die Buersche Klinik ebenfalls beteiligt war.