Gelsenkirchen. Die Gewerkschaft NGG befürchtet, dass die Digitalisierung tausende Jobs in Gelsenkirchen kosten könnte. 22 Prozent sind ihr zufolge in Gefahr.
Der digitale Umbruch in der Arbeitswelt könnte in Gelsenkirchen Tausende Jobs kosten. Davor warnt die Gewerkschaft NGG und verweist auf eine Regionalstudie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Danach sind in Gelsenkirchen 22 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in hohem Maße durch die Digitalisierung bedroht. Bei diesen Stellen könnten bereits heute mindestens 70 Prozent aller Tätigkeiten von computergesteuerten Maschinen erledigt werden. Grundsätzlich könne die Digitalisierung jedoch sowohl zur Aufwertung von Berufen führen als auch zu deren Abbau, so die Forscher.
1400 Beschäftigte in der Gelsenkirchener Ernährungsindustrie - wichtiger Wirtschaftsfaktor
Die NGG spricht von „alarmierenden Zahlen“, warnt jedoch vor „Schwarzmalerei“: „Ob Computer tatsächlich so viele Jobs ersetzen, das liegt auch an den Unternehmen und den Beschäftigten. Dort, wo Mitarbeiter für die digitale Zukunft fit gemacht werden, kann die Industrie 4.0 eine große Chance sein“, sagt Adnan Kandemir, Gewerkschaftssekretär der NGG Ruhrgebiet. Nötig sei jedoch eine Qualifikationsoffensive.
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Ein Erfolgsbeispiel der Digitalisierung ist laut NGG die Ernährungsindustrie – mit rund 1.400 Beschäftigten ein „wichtiger Wirtschaftsfaktor“ in Gelsenkirchen: „In der Branche kümmern sich Arbeitnehmervertreter seit Jahren darum, dass Automatisierung und Digitalisierung nicht zulasten der Mitarbeiter gehen. In der Pandemie handeln sie Regeln aus, damit die Heimarbeit etwa in Verwaltungsjobs die Menschen nicht rund um die Uhr belastet“, erklärt Kandemir.
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NGG: Beschäftigte früher am Fließband - heute in der Qualitätskontrolle
Viele Beschäftigte, die früher am Fließband standen, arbeiteten heute in der Qualitätskontrolle. Und Lagerlogistiker bauten auf die Unterstützung von vernetzten Computern, die Zutaten automatisch dann bestellen, wenn sie zur Neige gehen.
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Nach Angaben des IAB hat die Digitalisierung in den vergangenen Jahren deutlich an Fahrt gewonnen: Allein zwischen 2013 und 2016 stieg der Anteil der Arbeitsplätze, die potenziell zu einem Großteil durch Maschinen ersetzbar sind, bundesweit von 15 auf 25 Prozent. Berufe in der Fertigung sind demnach besonders betroffen.
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