Gelsenkirchen. Kuriere bringen Essen bis zur Tür. Nun warnt die Gewerkschaft: In Gelsenkirchen könnten sich die Arbeitsbedingungen für Zusteller verschärfen.

In Gelsenkirchen könnten sich die Arbeitsbedingungen radelnder Essenskuriere im Zuge der Corona-Krise verschärfen. Davor warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

„Wenn Restaurants geschlossen und Kontakte eingeschränkt sind, bleibt oft nur das Bestellen bei den Lieferdiensten. Der ohnehin schon stressige Job als Essenskurier könnte noch anstrengender werden“, sagt Adnan Kandemir von der NGG-Region Ruhrgebiet. Der Gewerkschafter fordert, auf die genaue Einhaltung der Hygiene-Standards zu achten: „Die Fahrer setzen sich gesundheitlichen Risiken aus. Die Anbieter müssen jetzt dafür sorgen, dass ausreichend Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel da sind. Die Essensübergabe sollte immer kontaktlos sein – genauso wie die Abholung im Restaurant.“

Missstände ansprechen über Betriebsrat und Gewerkschaft

Die NGG appelliert an die Fahrer, Missstände nicht einfach zu akzeptieren. Auch wer den Lieferservice nur kurzfristig als Aushilfsjob mache, solle nicht alles hinnehmen. „Gegen die magere Bezahlung und den Stress beim Ausliefern helfen langfristig nur der Betriebsrat und die Gewerkschaft“, so Kandemir. Allerdings versuchten viele Lieferdienste, den Arbeitnehmervertretungen Steine in den Weg zu legen. „Der Getränke-Lieferdienst Flaschenpost etwa wollte in Nordrhein-Westfalen die Wahl von Betriebsräten verhindern. Doch die Beschäftigten haben sich zusammen mit der Gewerkschaft durchgesetzt. Flaschenpost scheiterte vor Gericht“, berichtet Kandemir.

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