Gelsenkirchen. Gewerkschaft will sich bei Tarifverhandlungen für finanzielle Anerkennung der Beschäftigten einsetzen. 1400 Mitarbeiter allein in Gelsenkirchen.
Sie backen Brot, verarbeiten Gemüse, füllen Getränke ab: Die rund 1400 Menschen, die in Gelsenkirchen in der Lebensmittelindustrie arbeiten, machen einen „systemrelevanten“ Job – nicht erst seit der Coronakrise. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin.
„Während in der Pandemie viele Branchen auf Kurzarbeit oder Homeoffice umgestellt haben, ist die Ernährungsbranche teils noch immer von Extra-Schichten und Überstunden geprägt“, sagt Adnan Kandemir von der NGG-Region Ruhrgebiet. Die Beschäftigten erwarteten nun eine Anerkennung für ihre Leistung. Dafür will sich die Gewerkschaft in den aktuell laufenden Tarifverhandlungen etwa in Nordrhein Westfalens obst- und gemüseverarbeitender Industrie, in der Mineralbrunnen- und in der Brotindustrie stark machen.
1400 Menschen in Gelsenkirchen arbeiten in der Lebensmittelindustrie
„Nicht nur die Hamsterkäufe im März und April haben zu einer höheren Arbeitsbelastung in der Branche geführt. Wenn jetzt im Sommer die Gastronomie und der Inlandstourismus wieder Fahrt aufnehmen, könnte es auch zu vermehrten Bestellungen durch Großabnehmer kommen. Zwar habe es in einzelnen Bereichen der Lebensmittelwirtschaft auch Einbrüche gegeben, etwa bei der Versorgung von Caterern und Kantinen. Insgesamt habe sich die Branche aber „krisenfest“ gezeigt. Corona dürfe nicht als Argument dafür herhalten, überfällige Lohnerhöhungen zu verhindern.