Gelsenkirchen-Erle/Feldmark. Eine Wiedereröffnung des Arena-Marktes in Gelsenkirchen ist derzeit nicht in Sicht. Zu groß seien die Risiken, so Veranstalter Markus Seidl.
Handelsort für Hunderte Händler und Tausende Besucher ist der Gigantmarkt an der Veltins-Arena bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie gewesen – und auch für manche ein Ordnungs-Ärgernis. Seit Monaten ist es nun ruhig im Berger Feld. Die Meldung, dass Trödelmärkte grundsätzlich wieder gestattet sind, hatte bezüglich des großen Marktes an der Arena für Missverständnisse gesorgt. Der beliebte und stets stark frequentierte Trödelmarkt jedoch pausiert weiterhin – gerade wegen seiner Bedeutung auch über die Stadtgrenzen hinweg.
Gelsenkirchener Veranstalter will Corona-Hotspot vermeiden
„Trödelmärkte sind erlaubt, aber mit Hygienekonzept. Der Erler Markt scheitert daran, dass zu viele Menschen mit der Bahn anreisen“, erklärt Veranstalter Markus Seidl. Er gehe bewusst verantwortungsvoll mit seinen Märkten, mit den Händlern und Besuchern um. „Ich bin ja Verursacher des Publikumsansturms und gehe mit der Stadt konform. Wir stimmen das sehr gut ab.“ Man sei sich einig, das Risiko sei zu groß. „Ich bin der letzte, der riskieren will, einen Corona-Hotspot zu schaffen.“ Natürlich sei das schade und für den Unternehmer bedeutet dies auch einen Verlust. Ebenso wie für die gewerblichen Händler. „Die dürfen wir nicht vergessen.“ Tut Markus Seidl auch nicht.
„Man weiß nicht, wer am Ende übrig bleibt, sein Geschäft weiter führen kann.“
Zu Beginn der Krise habe er jenen sogar geholfen, die Anträge auf Soforthilfe auszufüllen. Dennoch könne es sein, dass manche die Krise nicht überstehen. „Man weiß nicht, wer am Ende übrig bleibt, sein Geschäft weiter führen kann.“ Wann der Trödelmarkt im Berger Feld wieder stattfinden könne? Der Unternehmer mag das nicht abschätzen. „Wenn das erste Fußballspiel mit Publikum durchgeführt wurde, dann kann man es wieder riskieren.“
Trödel an der Trabrennbahn
Montags, mittwochs, freitags und samstags findet der Trödelmarkt am Nienhauser Busch statt. Allesamt beginnen die Märkte am frühen Morgen.
Alle Informationen zu den Terminen, zu eventuellen Änderungen, den Modalitäten für Verkäufer und auch Kontaktmöglichkeiten finden sich auf der Internetseite http://www.gelsen-troedel.de.
Im Nienhauser Busch betreibt Markus Seidl einen weiteren Trödelmarkt im Schatten der Trabrennbahn. Der findet schon seit Mitte Juni wieder statt, sogar viermal in der Woche. „Aber der ist in seiner Größe vergleichbar mit einem Wochenmarkt. Die Fläche ist nicht größer als der buersche Marktplatz. Das hat ganz andere Dimensionen.“ Hier hat man ein gutes Hygienekonzept, lässt gewerbliche Händler und mittlerweile auch wieder private Händler zu. Dabei habe man sich eine Obergrenze von maximal 90 Händlern gesetzt, wobei die Zahl nach unten variabel sei, je nachdem, wie groß manch ein Stand ist. Neue Händler, ob nun gewerblich oder privat, müssten sich in jedem Fall vorher anmelden. „Damit wir den Überblick haben, wer kommt.“ Damit auch hier Kontakte nachvollziehbar bleiben.
Regeln nehmen vielen die Lust, einen Markt zu besuchen
Am Eingang gebe es zudem Kontrollen, der Zutritt sei für alle nur mit Maske erlaubt, die dann auch korrekt getragen werden muss. Zudem ist stets ein Abstand von 1,5 Meter zum Nebenmann einzuhalten. Regeln, die vielen die Lust nehmen. „Der Markt wird aber nicht gut angenommen.“ Mit einer Maske im Gesicht komme bei den Besuchern nicht die richtige Stimmung und die Lust auf eine Schnäppchenjagd auf, mutmaßt der Macher. Die Einschränkungen treffen auch den Unternehmer selbst hart. „Wir sind seit Mitte März von der Bildfläche verschwunden“, sagt er und wirbt doch noch einmal dafür, sich jetzt auch an alle Verhaltensregeln zu halten. „Es ist doch in unser aller Interesse, diese Krise schnell zu überstehen. Ich möchte, dass wir alle gesund bleiben.“