Gelsenkirchen. Die Woche steht bei Schalke 04 im Zeichen des Kampfs gegen Rassismus. Verein und Fan-Initiativen planen Aktionen auf allen Social-Media-Kanälen.

#stehtauf steht beim Bundesligisten Schalke 04 für eine klare Haltung gegen Rassismus, Diskriminierung und jede Form von Ausgrenzung: In den Tagen vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn am Samstag demonstriert der Club seine Grundhaltung mit vielfältigen Aktionen. Den Anfang machten bereits am Wochenende die Schalker U16 und U17 mit ihrem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Auch alle Fans sind ausdrücklich eingeladen,sich einzubringen, ihre Stimme zu erheben und den Hashtag #stehtauf zu teilen. „In diesen Zeiten müssen wir nicht nur auf dem Rasen mutig sein, sondern aktiv für die Werte der demokratischen Gesellschaft einstehen, zu der wir uns ohne Wenn und Aber bekennen: zur Mitmenschlichkeit, gesellschaftlichen Vielfalt und gegenseitigen Achtung“, sagt Vorstand Peter Peters. „Dafür stehen wir Schalker auf.“

Schalker Fanprojekt bildet „Zweitzeugen“ aus

Das „#stehtauf“-Banner der Schalker Initiative gegen Diskriminierung und Rassismus hängt in der Arena.
Das „#stehtauf“-Banner der Schalker Initiative gegen Diskriminierung und Rassismus hängt in der Arena. © imago images / Team 2

Mittwoch und Donnerstag geht es weiter: Das Projekt „Schalke macht Schule“ unter Federführung des Schalker Fanprojekts bildet junge Menschen in der Veltins-Arena zu sogenannten „Zweitzeugen“ aus. Das Ziel: die Erinnerung an die Shoa und den Völkermord in der Zeit des Nationalsozialismus bewahren und die Erzählungen von Zeitzeugen aus erster Hand nie verstummen lassen.

Am Donnerstag benennt die Stadt nach Schalkes jüdischem Spieler Ernst Alexander einen Weg auf dem Vereinsgelände – parallel zum Rudolf-Gellesch-Weg, der zur Willy-Brandt-Allee führt. So soll an den talentierten Nachwuchskicker erinnert werden, der 1942 in Auschwitzermordet wurde.

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Lesung der Wochenendrebellen im Schalke Museum

Jason und Mirco von Juterczenka lesen am 7. Februar (19.04 Uhr) im Schalke Museum aus ihrem Buch „Wir Wochenendrebellen“. Darin schildern Vater und Sohn ihre spannende Suche nach dem passenden Fußballverein für den 14-jährigen Teenager Jason, der auf den gemeinsamen Reisen die Grenzen verschiebt,die sein Asperger-Syndrom ihm setzt. Der Eintritt zu allen Wochenendrebellen-Lesungen ist frei, die Anmeldung über das Anmeldeformular ist aber erforderlich.

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Ein Selfie mit dem Banner versehen

Alle Schalker Fans rufen der Verein und Fan-Initiativen auf, ihre Unterstützung für die Kampagne zu zeigen: Bereits jetzt können sie mit Hilfe der App des FC Schalke 04 ihre Unterstützung deutlich machen, indem sie ein Selfie mit dem Banner versehen und mit dem Bild auf ihren Social-Media-Kanälen die Botschaft #stehtauf verbreiten.

Engagement über den Tag hinaus

Die Schalker Fan-Initiative e.V. bekam 2017 den Julius-Hirsch-Preis 2017 des DFB. Die vom Deutschen Fußball-Bund gestiftete Auszeichnung würdigte das jahrelange Engagement des Vereins „gegen Dummheit, Hass und Diskriminierung. Wir nehmen den Preis gerne für 25 Jahre harte Arbeit, Flagge zeigen, Mund aufmachen, Formulare ausfüllen und Anträge stellen“, erklärte die Ini damals.

Oberbürgermeister Frank Baranowski, Bezirksbürgermeister Wilfried Heidl, Judith Neuwald-Tasbach als Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen und Schalke-Vorstand Alexander Jobst werden am Donnerstag um 12 Uhr das neue Straßenschild des Ernst-Alexander-Wegs offiziell enthüllen.

Das Motto #stehtauf geht auf das Jahr 2015 zurück, als Spieler, Trainer und Verantwortliche nach Übergriffen aufgeflüchtete Menschen mit einem bewegenden Video ein unmissverständliches Zeichen gegen Rassismus setzten.