Schalke. . DFB verleiht Julius-Hirsch-Preis für 25 Jahre Engagement gegen Hass, Rassismus und Diskriminierung. Auszeichnung wird am 7. Oktober übergeben.
Die Schalker Fan-Initiative e.V. bekommt den Julius-Hirsch-Preis 2017. Die vom DFB, dem Deutschen Fußball-Bund gestiftete Auszeichnung, wird am 7. Oktober in Karlsruhe überreicht. Gewürdigt wird mit dem Preis das jahrelange Engagement des Vereins „gegen Dummheit, Hass und Diskriminierung. Wir nehmen den Preis gerne für 25 Jahre harte Arbeit, Flagge zeigen, Mund aufmachen, Formulare ausfüllen und Anträge stellen. Für Kopf anstoßen und Steine aus dem Weg räumen. Unser Dank gilt allen, die uns auf dem Weg begleitet haben, die mit Rat und Tat zur Seite standen“, erklärt die Fan-Ini auf ihrer Homepage.
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1992 wurde der Verein von Fans, „deren Herz und Verstand dem Verein Schalke 04 gehören“, gegründet. Die Empörung „über die zunehmende Ausländerfeindlichkeit in unserem Land, in unserer Region und vor allem im Parkstadion durfte nicht in Tatenlosigkeit enden“, war die Überzeugung der Gründer, die unter dem Leitmotiv „Schalker gegen Rassismus und Diskriminierung!“ ungezählte Aktionen und Projekte anschoben, Lesungen veranstalteten, Flüchtlinge betreuten, Film- und Diskussionsabende anboten, Kreativ-Wettbewerbe organisierten.
„Schalke unser“ in einer Auflage von 6000 Exemplaren
Die Fan-Initiative hat 400 Mitglieder. Sie betreibt heute einen als Projektbüro genutzten Fanladen und veröffentlicht regelmäßig das Fanzine „Schalke unser“ in einer Auflage von 6000 Exemplaren.
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Eine Jury um DFB-Präsident Reinhard Grindel hat den Julius-Hirsch-Preis zum 25. Jubiläum an den gemeinnützigen Verein aus Gelsenkirchen vergeben. Für ihn ist die Schalker Fan-Initiative „ein herausragendes Beispiel für die vielen positiv und nachhaltig wirkenden Fangruppen im Land, aber auch für das enorme zivilgesellschaftliche Engagement im Fußball insgesamt“.
Preis ist insgesamt mit 20 000 Euro dotiert
Der Preis ist insgesamt mit 20 000 Euro dotiert und wird zwischen den drei Top-Platzierten aufgeteilt: Der zweite Preis geht an den Leipziger Verein „Tüpfelhausen – Das Familienportal“. Mit dem dritten Preis zeichnet der DFB die Veranstalter des seit 2009 in Berlin stattfindenden internationalen Frauenfußball-Turniers und Kulturfestivals „Discover Football“ aus.
Der Preis wird seit 2005 jährlich im Namen von Julius Hirsch verliehen, einem von nur zwei deutschen Nationalspielern jüdischen Glaubens. 1943 wurde Hirsch in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet.