Gelsenkirchen. . Der Gelsenkirchener Konzern verbucht mit 1,76 Milliarden Euro ein klares Umsatzplus. Beigetragen haben der kalte März und der Supersommer 2018.
Der Kälteeinbruch im März 2018 und danach der Supersommer mit extremer Trockenheit von April bis Oktober haben das Gelsenwasser-Geschäft vergangenes Jahr stark beeinflusst. Positiv wohlgemerkt.
Der Gelsenkirchener Konzern verzeichnete als Energiehändler unerwartet hohe Erdgasabsätze (+ 47 Prozent auf 58,1 Terawattstunden) und lieferte knapp sieben Millionen Kubikmeter Trinkwasser mehr als im Vorjahr. Insgesamt flossen 239,7 Kubikmeter an Industrie, Haushalte und benachbarte Stadtwerke.
„Unter diesen besonderen Bedingungen hat unser Wasserverbundsystem gezeigt, wie leistungsfähig es ist. Unser Wasserwerk in Haltern mit dem Talsperren-Management, die mit Partnern betriebenen Werke an der Ruhr und 8220 Kilometer Rohrnetzleitungen haben den Bedarf zuverlässig gedeckt, betont Konzernvorstand Dirk Waider.
Jeweils 5000 Kubikmeter Wasser für Bäume
Den Kommunen im Versorgungsgebiet konnte Gelsenwasser im August sogar für die durstenden Bäume auf öffentlichen Flächen jeweils 5000 Kubikmeter Wasser zusätzlich zur Verfügung stellen. Waider: „Das haben wir in dieser besonderen Lage gern kostenlos gemacht.“
Das Geschäftsjahr der Gelsenwasser AG (92,9 Prozent im Besitz der Wasser und Gas Westfalen GmbH und damit je zu Hälfte der Stadtwerke Bochum und Dortmund) bezeichnet der Vorstandsvorsitzende Henning R. Deters insgesamt als „außergewöhnlich“. Nicht nur wegen der Witterungseffekte. Vor allem Beteiligungen und Infrastrukturservice zahlten sich für den Konzern aus.
Den Konzern-Jahresüberschuss gibt Gelsenwasser für 2018 mit 109 Millionen Euro (Vorjahr 92,4 Millionen Euro) an. Der Umsatz wurde von 1,2 auf 1,76 Milliarden Euro gesteigert. Auch bei der Mitarbeiterzahl legte Gelsenwasser zu. Sie wuchs im Konzern von 1518 auf 1551, gruppenweit sogar um 300 auf 5227.
Beteiligung an Kommunikationsdienstleister Gelsen-Net
Der Strom- und Gashandel im Konzern stiegen 2018 sprunghaft. Im operativen Geschäft legte der Konzern damit beim Ergebnis um 15,5 Millionen Euro zu und erreichte 68,5 Millionen Euro. Die Beteiligungen lieferten laut Deters zudem einen großen Beitrag zum Ergebnis. Wasser- und Erdgaskonzessionen mit sechs Städten wurden beispielsweise verlängert oder neu abgeschlossen, der Anteil an der niedersächsischen Stadtwerke Göttingen AG wurde auf 24,8 Prozent erhöht, lokal stieg Gelsenwasser zum Jahreswechsel bei der Kommunikationsgesellschaft Gelsen-Net mit 25,1 Prozent (die Stadtwerke Gelsenkirchen mbH hält weiter 74,9 Prozent) ein.
Weitere elf Windanlagen sollen in Betrieb gehen
Für Deters ein logischer Schritt. Gelsen-Net hat den Zuschlag für die Erschließung der Städte Castrop-Rauxel, Herten und Recklinghausen mit schnellen Datennetzen erhalten. Im abgestimmten Vorgehen bei Tiefbaumaßnahmen wolle man künftig Vorteile erzielen, die dann auch den Kunden zugutekommen sollen.
In der Sparte Stromerzeugung nahm Gelsenwasser mit Partnern an zwei Standorten in Hünxe Windenergieanlagen in Betrieb. Sieben Windräder erzeugen hier 21 Megawatt Leistung. Weitere elf Anlagen mit 56 Megawatt sind in Brandenburg und im Sauerland geplant.