Gelsenkirchen. . Papier legt seit 2016 um gut 100 auf 920 Euro zu. Gelsenwasser profitiert von breiter Wertschöpfung und erzielt ein „robustes Jahres-Ergebnis“.

  • Der Gelsenwasser-Umsatz stieg 2016 von 996,5 Millionen auf 1,04 Milliarden Euro
  • Als Garantiedividende werden 21,16 Euro pro Aktie ausgeschüttet.
  • Der Konzern profitiert bei Wasser, Strom und Gas von breiter Wertschöpfung

Auf 3 437 500 Stückaktien ist das Gelsenwasser-Grund-Kapital in Höhe von 103 125 000 Euro aufgeteilt. 92,9 Prozent Anteilsbesitz gehen auf das Konto der Stadtwerke Bochum und Dortmund, 7,1 Prozent der Aktien sind in Streubesitz – und ein selten gehandeltes Gut. Mittwoch wurden am Börsenplatz Frankfurt gerade einmal drei Gelsenwasser-Aktien gehandelt. Zu Spitzenpreisen.

21,16 Euro pro Aktie werden ausgeschüttet

Aktuell kostet sie rund 920 Euro. Gut 100 Euro mehr als vor Jahresfrist. Im Juni 2014 stand das Papier gerade einmal bei 540 Euro. Die rasante Entwicklung geht einher mit einer festgelegten Garantiedividende: 21,16 Euro pro Aktie werden ausgeschüttet.

Auch interessant

Der Börsenkurs war eher eine Randnotiz bei der Hauptversammlung. Der Vorstandsvorsitzende Henning Deters stellte Aktionären und Gästen auf Schacht Bismark Jahreszahlen vor, die sich zu einem „robusten Ergebnis“ nach einem „erfolgreichen Geschäftsjahr“ summierten: Der Umsatz stieg von 996,5 Millionen auf 1,04 Milliarden Euro, als Jahresüberschuss wurden 109,2 Millionen Euro erwirtschaftet.

Beim Stromabsatz legt der Konzern um 209 Prozent zu

Der Wasserabsatz stieg um, 6,3 Prozent auf 234,7 Millionen Kubikmeter, auch bei Gas und Strom legte Gelsenwasser zu. Und zwar deutlich. Der Erdgasverkauf stieg um 9,7 Prozent auf 31 199 Millionen Kilowattstunden. Beim Strom legte der Konzern (ausgehend von vergleichbar niedrigem Niveau) um 209 Prozent auf 462 Millionen Kilowattstunden zu. 51 000 Kunden wurden 2016 in dieser Branche gezählt, 88 500 sind es beim Gas, 280 000 beim Wasser.

Henning Deters, Vorstands-Vorsitzender der Gelsenwasser AG, stellte 128 Aktionärsvertretern und rund 70 Gästen  am Mittwoch auf der Hauptversammlung seines Unternehmens im Schacht Bismarck  das Geschäftsergebnis vor.
Henning Deters, Vorstands-Vorsitzender der Gelsenwasser AG, stellte 128 Aktionärsvertretern und rund 70 Gästen am Mittwoch auf der Hauptversammlung seines Unternehmens im Schacht Bismarck das Geschäftsergebnis vor. © Martin Möller

Der Erfolg basiert bei Gelsenwasser auf breiter Wertschöpfung – mit bundesweiten Beteiligungen an Kommunalen Netzwerken, mit Konzessions-Geschäften, zunehmend auch mit Windenergieanlagen (insgesamt 35 sind in der Planung), ebenso mit Dienstleistungen in den Bereichen Abwasser, Wasser und Energie. Das Spektrum hier reicht laut Deters von Energieanalysen in Kläranlagen bis zur Straßenbeleuchtung. Zukunftweisend ist für den Konzern die Firmen-Beteiligung an Produkten für die Energiewende, die mit zunehmender Digitalisierung einher geht. Dazu zählt der Vorstandschef die Gründung der „niceTaget GmbH“. Sie entwickelt die „niceBox“ zur Serienreife – der Detektor, der genau anzeigt, welches Gerät wann wieviel Strom zieht, ist für große Betriebe interessant.

Zusammenarbeit mit sieben jungen Unternehmen

Beteiligt ist Gelsenwasser auch am zunehmenden Geschäft mit intelligenten, digitalen Stromzählern. Dazu passt die Zusammenarbeit mit jungen Unternehmen, die im Rahmen eines Wettbewerbs ihre Geschäftsideen beispielsweise zur digitalen Sicherung dezentraler Anlagen oder zur Luftreinhaltung präsentierten. 14 stellten ihre Projekte vor, mit sieben läuft die Zusammenarbeit weiter. „Das ist eine sehr schöne Entwicklung, die wir fortsetzen möchten“, sagt Deters.