Hattingen. Einstieg in IT-Branche oder Nano-Technologie kennzeichnen das Jahr 2017. Konzern weist fürs vergangene Jahr 92,4 Millionen Euro Gewinn aus.

Bei den Umsatzerlösen hat Gelsenwasser im vergangenen Jahr mit den Sparten Wasser, Gas, Strom und Dienstleistung locker die Milliarden-Hürde genommen: 1209,2 Millionen Euro wurden erwirtschaftet. 2016 waren es 1040,1 Millionen Euro. Rückläufig war allerdings der Jahresüberschuss, den das Unternehmen ausweist. Er sank von 109,2 Millionen auf 92,4 Millionen Euro.

Mit einem „gestiegenen Wettbewerbsdruck im Gasmarkt, einem höheren Personalaufwand aufgrund einer Vielzahl neuer Aktivitäten und geringeren positiven Sondereffekten im Vergleich zum Vorjahr“ erklärt der Vorstand die Entwicklung. Der Vorstandsvorsitzende Henning R. Deters wertet die Umsatzzahlen als „insgesamt erfolgreichen Abschluss“, zu dem „unsere Partnerunternehmen“ mit ebenfalls guten Ergebnissen beigetragen hätten.

Die Wasserabgabe war 2017 fast konstant und lag mit 232,8 Millionen Kubikmetern nur knapp unter Vorjahresniveau. Das Energiefeld legte zu. Der Gasabsatz stieg (vornehmlich durch Gashandelsaktivitäten) um fast 27 Prozent auf 39,6 Terrawattstunden, beim Strom stieg der Absatz von 462 auf 477 Millionen Kilowattstunden. Die Zahl der belieferten Haushaltskunden stieg 2017 dabei um rund zehn Prozent.

Effizienz, dezentral und digital

Die Gelsenwasser AG habe „den Anspruch, ihre Kunden auch in Zukunft effizient und mit hoher Qualität mit Wasser und Energie zu versorgen. Die Herausforderung dabei ist es, gleichzeitig Bestehendes zu bewahren und es zu verbessern sowie neue Möglichkeiten zu erkennen und zu erschließen. Effizient – dezentral – digital, das sind die Schlagworte, die unser Handeln maßgeblich prägen“, betont Deters und skizziert die Konzernstrategie, die über reine Finanzbeteiligungen hinaus gehe: „Um den Unternehmenserfolg langfristig abzusichern, steigen wir verstärkt in andere, artverwandte Sparten ein. Beispiele dafür sind die Übernahme der CPG in Bitterfeld vor einigen Jahren, der Einstieg in die Produktion von elektronischen Basiszählern bei eBZ in Bielefeld sowie die Beteiligung an der Essener Intrapore, die sich mit einer Nanopartikel-basierten Technologie zur Grundwassersanierung befasst.“

Neuer Partner im Gelsenwasser-Netzwerk ist die Stadtwerke Eilenburg GmbH in Sachsen, an der Gelsenwasser im Juni 2017 35 Prozent der Anteile erworben hat, ­finanziell engagiert im Ver­­triebs- und Netzgeschäft hat sich Gel­senwasser auch neu in Rehburg-Loccum, in Erwitte, Hille oder in Höxter

Auch lokal hat Gelsenwasser ein neues Feld besetzt: Im November gelang der Einstieg in den IT- und Telekommunikationsbereich. Gelsenwasser unterzeichnete einen Kaufvertrag zum Erwerb von 25,1 Prozent der Anteile an der Kommunikationsgesellschaft Gelsen-Net, dem regionalen Telekommunikations-Spezialisten für Gelsenkirchen, Bottrop, Gladbeck und Herten.