Gelsenkirchen. . Beim Neujahrsempfang der Stadt Gelsenkirchen im Musiktheater mit 774 Gästen fordert Oberbürgermeister Frank Baranowski eine Emscher- Universität.
Den Blick nach vorn richten, Mut, neues zu Denken und zu machen. sowie die notwendige Geduld durchzuhalten, bis das neue Blümchen sich entwickelt: Das wünschte Oberbürgermeister Frank Baranowski sich und seiner Stadtgesellschaft beim Neujahrsempfang im Musiktheater für 2019. „2018 stand im Zeichen eines großen Abschiedes, der nun Vergangenheit ist. 2019 muss darum, das ist nur folgerichtig, im Zeichen des Anfangs stehen. Und es gibt ja viele Anfänge in unserer Stadt – über die wollen wir heute Abend reden.“
Aus dem Blümchen Buga wurde eine Erfolgsgeschichte
Und er redete. Von der Erfolgsgeschichte Buga auf Nordstern, dem anfangs belächelten „Blümchen“ von 1997, aus dem die Erfolgsgeschichte Nordsternpark mit all seinen neuen Standbeinen und Arbeitsplätzen erwuchs. Von zahlreichen anderen erfolgreichen Neustarts von Unternehmen in der Stadt, vom dringend notwendigen sozialen Arbeitsmarkt, der nach jahrelangem Kampf darum endlich aufgebaut werden soll, vom Gelsenkirchener Konsens und dem wie selbstverständlich geübten Miteinander von engagierten Bürgern, Unternehmen und Politikern, das die Gelsenkirchener Stadtgesellschaft auszeichne. Er zitierte die Investitionen in die Digitalisierung trotz vieler Skeptiker und die nun sichtbaren Früchte, die daraus erwachsen. Um mit dem dringenden Wunsch nach einer Emscheruniversität für das nördliche Ruhrgebiet zu schließen: mit einem „Glückauf“, trotz aller Zukunftsgewandtheit.
Ruhrgebiet als Vorbild für die Stadt der Zukunft
Eine gute Zukunft für Gelsenkirchen und die Region prognostizierte im anschließenden Gespräch mit Moderator Matthias Bongard Prof. Dirk Messner, Direktor des „Institute for Environment and Human Security” der Universität der Vereinten Nationen sowie Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen. Er ist überzeugt, dass das Vorbild für Städte der Zukunft nicht Megastädte wie London oder New York oder gar Shanghai sind, deren Strukturen vor dem Zusammenbruch stünden. sondern Ansammlungen von eigenständigen, aber gut vernetzten Städten. Das sei im Ruhrgebiet machbar.
Ohne neues Mobilitätskonzept geht es nicht
Er lobte das vom OB entworfene Zukunftsbild, ergänzte es aber noch um ein in seinen Augen dringend notwendiges, neues Mobilitätskonzept. Auch wenn es dafür viel Mut brauche, sei das ein Muss. „Die Chancen überwiegen die Risiken in Gelsenkirchen“, versicherte auch der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Nord-Westfalen, Dr. Fritz Jaeckel, in der Talkrunde. Den Mut, Dinge zu tun, anzupacken, sei dabei wesentlich. Dabei brauche es eine hohe Frustrationstoleranz.
Kabarettist Tom Wopp jonglierte nicht nur mit Worten
Anders als für das rundum unterhaltsame Rahmenprogramm des Abends. Die Band des Musiktheaters mit Sänger Henrik Wager reiste durch Pop und Rockgeschichte von Roger Daltry über Freddy Mercury bis hin zu Tom Jones. Mit atemberaubender Jonglage zu nicht minder tempo- und pointenreicher Wortakrobatik überzeugte Kabarettist Tom Wopp die knapp 750 Gäste im MiR rundum, bevor es zur Stärkung und Gesprächen ins Foyer ging.
Hauptsponsor ist diesmal die Sparkasse Gelsenkirchen
Seit 2006 steht der Neujahrsempfang unter einem Thema, das im neuen Jahr im Fokus der Stadt stehen soll. 2018 war es die digitale Stadt.
Auch diesmal belasten die Kosten des Abends nicht den Etat der Stadt, sondern werden von Sponsoren getragen. Diesmal ist es die Sparkasse Gelsenkirchen, die in diesem Jahr selbst ihr 150-jähriges Bestehen feiert.