Bottrop. . Mit einem Festakt endetet Bottrops Bergbaugeschichte. Ganz Deutschland blickte auf Prosper-Haniel. Schon 2019 werden erste Schächte verfüllt.
Um 16.19 Uhr war es vollbracht, die letzte Schicht gefahren – und aus der Bergbaustadt Bottrop wurde die ehemalige Bergbaustadt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm symbolisch den letzten Kohlebrocken aus den Händen der Bergleute entgegen.
Es war ein emotionaler Abschied, bei dem reichlich Tränen flossen und bei dem die Stadt im Mittelpunkt der bundesweiten Aufmerksamkeit stand. Journalisten aus ganz Deutschland bevölkerten das improvisierte Pressecenter in einer Maschinenhalle auf dem Gelände von Franz Haniel im Fuhlenbrock.
Sprengstoffspürhund war im Einsatz
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Auf dem Gelände herrschte Sicherheitsstufe 1, sogar ein Sprengstoffspürhund war im Einsatz und schnüffelte sich durch die Taschen, damit ja nichts schief gehen konnte. Rund um den Pütt hatten die Männer der Grubenwehr in ihren roten Anzügen das Sagen. Sie kontrollierten die Zufahrten und sorgten für Ordnung auf den Parkplätzen. Unter ihnen auch Kumpel aus Ibbenbüren, die die Stilllegung nun schon länger hinter sich haben.
Oberbürgermeister zeigt Gefühle
Oberbürgermeister Bernd Tischler gehörte wie andere Stadtoberhäupter der Region zu den Gästen. Angetan mit seiner Amtskette, die nur zu hochoffiziellen Anlässen aus dem Tresor geholt wird, sah man auch ihm im Festzelt die Rührung an. „Es berührt mich sehr, zu sehen, dass so viele gestandene Bergleute Tränen vergießen. Daher lasse ich bei mir heute auch die Gefühle zu.“ Ab dem nächsten Jahr jedoch werde wieder gearbeitet und zwar an den großen Themen, die nach dem Bergbau kommen.
Und wie geht es nun auf der Zeche selbst weiter? Immer noch wird die Grube geraubt, das heißt Maschinen und andere Dinge müssen hoch geholt werden. Anschließend werden die Schächte verfüllt. Dazu gibt es bereits einen groben Zeitplan. Im dritten Quartal des nächsten Jahres werden die Schächte 9 und 10 in Grafenwald und Kirchhellen verfüllt, Ende des nächsten Jahres dann Franz Haniel in Fuhlenbrock. In die Schächte kommen Unmengen Beton und dann ist endgültig Schluss, dann kommt niemand mehr an die Kohlevorräte unter der Stadt dran.
So emotional war der Abschied von der Kohle