Emscher-Lippe. . Wirtschaftlich lief das Jahr 2018 besser als erwartet. Ausblick auf 2019 ist zuversichtlich. Der Fachkräftemangel wird sich jedoch verschärfen.

Wirtschaftlich betrachtet lief das Jahr 2018 besser als gedacht – so zumindest ist die Sicht der Industrie- und Handelskammer Nord-Westfalen auf das zu Ende gehende Jahr. Zwar habe die regionale Wirtschaft im dritten Quartal einen deutlichen Dämpfer bekommen, doch unterm Strich ist sie dennoch um etwa anderthalb Prozent gewachsen. „Und 2019 wird aller Voraussicht nach das zehnte Wachstumsjahr in Folge - eine bemerkenswert lange Phase des Aufschwungs“, sagt IHK-Präsident Benedikt Hüffer.

Gute Prognosen für Arbeitsplätze im kommenden Jahr

Seine Zuversicht nimmt Hüffer aus den ersten Ergebnissen der derzeit laufenden Konjunkturumfrage bei den Unternehmen in der Emscher-Lippe-Region und dem Münsterland - dem Einzugsgebiet der IHK Nord-Westfalen. Danach sieht es so aus, dass die gute Beschäftigungslage und die gute Auslastung der Betriebe ein stabiles Fundament bilden. Vor allem im Maschinen- und Anlagenbau ist die Auftragslage nach wie vor hoch. Daher kommt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zu der Prognose, dass die Beschäftigung auch im neuen Jahr weiter wächst. Im gesamten IHK-Bezirk rechnet die IHK mit einem Zuwachs von bis zu 16.000 sozialversicherungspflichtigen Jobs, für die hiesige Emscher-Lippe-Region werden 4.000 neue Arbeitsplätze erwartet.

Fachkräftemangel wird sich verschärfen

„Damit wird sich allerdings auch der Fachkräftemangel in vielen Bereichen weiter verschärfen“, befürchtet IHK-Hauptgeschäftsführer Fritz Jaeckel. 2018 hatte es in der Region zwar ein kräftiges Plus bei den Auszubildenden gegeben - es lag mit fast drei Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt. Jaeckel: „Ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung“. Weiterhin gesucht werden Absolventen der betrieblichen Aus- und Weiterbildung .

Gute Standortbedingungen sind notwendig

Aufgrund des zunehmenden Drucks im internationalen Wettbewerb brauchen Unternehmen in der Region optimale StandortBedingungen. Ein Fortschritt war 2018 der Spatenstich für das letzte Teilstück der B 67.

Das newPark-Projekt habe Rückenwind durch das Baurecht für den nördlichen Abschnitt der B 474 bekommen.

Deutlich gestiegen ist auch die Zahl von Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Sie liegt jetzt im IHK-Bezirk bei 1.622 und damit über 350 höher als im Vorjahr. Mehr als verdoppelt hat sich dabei die Zahl von Auszubildenden syrischer Herkunft – von 80 auf 175.

Harter Brexit würde die Region hart treffen

Für ein „bemerkenswertes Zeichen“ hält der Hauptgeschäftsführer den Zuwachs der industriell-technischen Auszubildenden um fast elf Prozent in der Emscher-Lippe-Region. Jaeckel: „Die Industrie investiert weiter in die Zukunft unserer Region und bleibt ein zentraler Motor der wirtschaftlichen Entwicklung.“ Dagegen berge das internationale Geschäft weiter Risiken. „Vor allem ein harter Brexit würde den industriellen Kern der Region hart treffen.“ Neben dem Fachkräftemangel gehöre der Brexit zu den größten Risiken für die Konjunktur. 500 Unternehmen aus dem Bezirk Nord Westfalen betreiben Geschäfte mit Großbritannien.