Gelsenkirchen. Die Polizei bereitet sich auf das Revierderby am Samstag vor. 1200 Krawallmacher aus Dortmund und Schalke erwartet. Infos zur An- und Abreise.

Auch wenn in den vergangenen zwei Jahren das Aufeinandertreffen von Fans des FC Schalke 04 und Borussia Dortmund weitgehend friedlich verlief – in den Augen der Sicherheitsorgane ist die Mutter aller Bundesligaduelle, das Derby, immer ein Hochrisikospiel.

„Wir sind so aufgestellt“, sagt Gelsenkirchens Polizeisprecher Torsten Sziesze im Vorfeld der Partie am Samstag (15.30 Uhr, Veltins-Arena), „dass wir die Sicherheit für die Besucher gewährleisten können und die entspannt Zuschauer ein buntes und spannendes Spiel sehen können.“

Revierderby: Polizei hat bislang keine Hinweise auf gewalttätige Aktionen

Im Vorfeld hat es laut Polizei keine Hinweise darauf gegeben, dass sich in den traditionell in höchster Rivalität verbundenen Fanlagern gewalttätige Aktionen anbahnen. Auch birgt die sportliche Situation beider Clubs weniger Brisanz – im Frühjahr 2018 war das noch anders. Damals handelte es sich um ein Schlüsselspiel, für beide Teams ging es um den Einzug in die Champions League.

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Weil Rivalität auf beiden Seiten gerne mit Feindschaft verwechselt wird, arbeiten Bundespolizei, Schalker Sicherheitsdienst und die Gelsenkirchener Polizei immer sehr eng zusammen. Mehrere hundert Beamte dürften daher im Einsatz sein, um die Fans bei der An- und Abreise in Schach und vor allem getrennt voneinander zu halten. Das gilt sowohl für jene, die mit Bus und Bahn anreisen, als auch mit dem Pkw.

Sichtschutz und Sperrgitter am Gelsenkirchener Hauptbahnhof

Sichtschutz und Sperrgitter am Knotenpunkt Hauptbahnhof Gelsenkirchen sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. „Die Einsatzkräfte werden sowohl in Dortmund als auch in Gelsenkirchen den Fanreiseverkehr intensiv überwachen“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. „Fans und andere Reisende sollten im Gelsenkirchener Hauptbahnhof auf Wartezeiten daher einrichten.“

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Während der An- und Abreise sperrt die Polizei außerdem den Eingang zur U-Bahn-Station auf der Südseite des Hauptbahnhofs.

Gewaltbereite Fans vom BVB und Schalke unter Sonderbeobachtung

Mit fühlbaren Kontrollen, nicht nur am Stadion, etwa in Sachen verbotener und brandgefährlicher Pyrotechnik, ist jederzeit zu rechnen.

Ein wachsames Auge werden szenekundige Polizeibeamte aus beiden Städten auch wieder auf den harten Kern, also auf gewaltbereite Fans, werfen. Beim BVB sind das etwa 700, bei Schalke um die 500 Krawallmacher. Beide Fanlager sind nach wie vor von zahlreichen Stadionverboten betroffen, die Polizei wird darauf achten, „dass sie auch eingehalten werden“. Platzverweise, Ingewahrsamnahmen bis hin zum Zwangsgeld stehen jenen Problemfans bevor, die dagegen verstoßen. Gruppen, die es darauf anlegen, sollten sich nicht wundern, plötzlich von Sicherheitskräften umzingelt und aus ihrer vermeintlichen Anonymität heraus geholt zu werden – Stichwort Videokameras.

Derby kollidiert mit Demonstration in Essener Innenstadt

Zwar machte die Polizei keine Angaben darüber, ob sie das „große Besteck“ zum Derby rausholt, über uniformierte im hohen dreistelligen Bereich wie auch verdeckte Ermittler in Zivilkleidung darf sich und wird sich wohl niemand wundern – ebenso wenig über Polizeibeamte mit geschulten Hunden oder hoch zu Pferd oder noch weiter oben im Cockpit eines Hubschraubers.

Für die Bundespolizei steht am Samstag ein anspruchsvoller Tag bevor: Neben dem Derby und diversen Weihnachtsmärkten sind die Polizisten auch bei einer Demonstration in der Essener Innenstadt eingespannt.

Gelsenkirchen-Nord und Schalke-Arena von obenGelsenkirchen-Nord und Schalke-Arena von oben