Gelsenkirchen-Altstadt. . Jazz, Oldies, Country, Rock und Pop: Ein dreitägiger Musikmarathon in der Altstadt lockte auch zahlreiche auswärtige Besucher nach Gelsenkirchen.
Eine Stadt, drei Tage, fünf Bühnen, 20 Konzerte und insgesamt an die 200 Musiker: Bereits zum 31. Mal schallten verschiedene musikalische Klänge aus allen Richtungen durch die Gelsenkirchener Innenstadt. Nicht nur darüber, dass die Veranstaltung sich so lange bewährt hat, auch über das Wetter freute sich gerade Veranstalter der Jazztage, Rolf Wagemann. „Mein Verhältnis zu Petrus ist wieder super“, sagt er mit Rückblick auf das vergangene Jahr, wo mehrere Regenschauer und Sturmböen die Stimmung trübten. In diesem Jahr zeigte sich stattdessen, zumindest in den frühen Abendstunden, die Sonne. Der Regen hatte durchweg keine Chance.
Traditionell wird nicht nur Jazz gespielt, sondern auch Oldies, Country, Swing, Blues, Pop und Funk. So war auch in diesem Jahr für fast jeden Musikgeschmack etwas dabei auf zumindest einer der fünf Bühnen, die sich an Neumarkt, Heinrich-König-Platz und bis hin zur Von-Oven-Straße verteilt hatten. Zudem sorgten über die Bahnhofstraße wandernde Musikacts für Stimmung.
Mitsingen bei Coverhits
Fans von Oldies und Country hatten ihren Spaß an der Stadtumbau-Bühne neben der Altstadtkirche. Unter anderem „The Starfighters“ aus Deutschland unterhielten hier ihr Publikum mit Hits wie „The Ring Of Fire“ von Johnny Cash, Marius Müller Westernhagens „Wieder hier“ oder „Let’s Twist Again“. Manch einer hatte nicht allein bei diesem Lied den Drang, sich zu bewegen. So gut wie vor jeder Bühne brachten Menschen ihre gute Laune tänzerisch – allein oder mit Partner – zum Ausdruck. Lauthals mitgesungen wurde vor allem bei bekannten Coversongs.
Bei Chuck Berrys „Johnny B. Goode“ bleibt keiner still
Musik der 60er-, 70er- und 80er-Jahre wechselte sich auf Stadtmarketing-Stauder-Bühne ab. Old School Session überzeugten mit Stimme, Gitarre und Mundharmonika. Bei Chuck Berrys „Johnny B. Goode“ rastete mancher im Publikum förmlich aus. „Spaß ist wichtig“, sagte einer der Tänzer, bevor es ihn wieder lächelnd Richtung Bühne zog.
Die bundesweit älteste Band
Susanne Wentz aus Essen war mit einer Freundin vor Ort. „Tolles Event mit toller Musik. Gut gefällt mir auch, dass man zwischen den Bühnen wandern kann“, freute sich die 47-Jährige. Für einen Ruhrgebiets-Besuch, ohne von dem Jazzfestival zu wissen, waren Elke und Gerhard Weber aus dem bayerischen Landsberg mit Freunden nach Gelsenkirchen gereist. Veltins-Arena und Zeche Zollverein gehörten zum Programm, zufällig hatten sie auch vom Jazzfestival gehört. Und kamen in der Folge gleich an zwei Tagen. „Dass es so etwas in Gelsenkirchen gibt, damit haben wir nicht gerechnet.“ Vom Stadtbild waren die Gäste allerdings weniger begeistert als von den Jazztagen.
Auf der Volksbank-Ruhr-Mitte-Hauptbühne zeigte unter anderem die „Old Merry Tale Jazzband“, die bundesweit älteste Band dieses Genres, dass sie trotz des hohen Alters nicht müde wird. Und als „The Huub Janssen Tribute Band“ auf der Bühne Louis „Satchmo“ Armstrongs „What a Wonderfull World“ anstimmte, geriet das Publikum regelrecht ins Träumen. Der letzte Ton beim Festival verklang erst Sonntagabend.
>>>Info: Viele Unterstützer der Jazztage
Rolf Wagemann stemmt die Jazztage vor allem mit Unterstützung der Stadt Gelsenkirchen, von Stadtmarketing, der Werbegemeinschaft City, der City-Initiative, der Volksbank Ruhr Mitte sowie der Ele.
Bühnen standen an der Von-Oven-Straße, zwei an der Ebertstraße, am Heinrich-König-Platz und an der Sparkasse.