Altstadt. . Über 200 Musiker machten die „30. Jazztage Gelsenkirchen“ an drei Tagen zum Fest der guten Laune. Organisator Rolf Wagemann will weitermachen.

  • Die Jazztage Gelsenkirche feierten in diesem Jahr einen runden Geburtstag
  • Es ist schon die 30. Auflage, die am Wochenende über die Bühne ging
  • Musiker und Besucher trotzten am Samstag dem regnerischen Wetter

Drei Tage, sieben Bühnen, einundzwanzig Bands, über 200 Musiker – das Programm der „30. Jazztage Downtown Gelsenkirchen“ war reich, dem Jubiläum angemessen – und musste doch am Freitag zum Auftakt erst einmal gegen das schlechte Wetter ankämpfen. „Ich wäre bei dem Regen auch am liebsten zu Hause geblieben“, gab Veranstalter Rolf Wagemann unumwunden zu. Trotzdem ließ sich der unermüdliche Organisator und Jazzer die Laune nicht verderben. Ein harter Kern von Dixieland-Liebhabern an der Hauptbühne ebenfalls nicht, zu der „The Juggets Brassband“ und der „The Huub Janssen Tribute“, beide aus den Niederlanden, wurde der Auftakt des Wochenendes in kleiner Runde gefeiert.

Die Fröhlichkeit der Musiker

Den elf älteren Herren von der „Lamarotte Brassband“ ging es am Samstagnachmittag erst ähnlich, mit Banjo und Trompeten mussten sie gegen immer wiederkommende Schauer anspielen. Die Fröhlichkeit der Musiker in den roten Jacken und blauen Hemden, die lachenden Gesichter, die schallend-schwingende Musik, dies alles muss den Wettergott animiert haben, die Schleusentore zum Abend etwas zu verschließen. „Volles Haus vor fast allen Bühnen“, berichtete Wagenmann erleichtert.

Applaus vom Publikum für den Auftritt der Band „Lamarotte“ bei den Jazztagen in Gelsenkirchen.
Applaus vom Publikum für den Auftritt der Band „Lamarotte“ bei den Jazztagen in Gelsenkirchen. © Joachim Kleine-Büning

Viel Publikum zog die Rolling Stones-Cover-Band „The Bigger Bang“ aus Stuttgart auf der ELE-Bühne bei der Ebertstraße. „Wir haben ja schon vor Jahren die Stilrichtungen der teilnehmenden Gruppen erweitert. Der Erfolg gibt uns Recht“, stellte Wagemann fest. Längst gibt es auch junge Musiker, die Oldies spielen. Manfred Halfmann, Patrick Halfmann und Marlon Schruff aus Gelsenkirchen sind die „Old School Session“ und sie lieben es rockig. „Honky Tonk Woman“ schallt es über den Heinrich-König-Platz, die Besucher vor der Bühne 4 sind begeistert. „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr wieder dabei sein dürfen“, strahlte Halfmann senior. Vor Jahren spielte er mit dem Sohn in einer anderen Formation schon einmal bei den Jazz-Tagen.

„Mr. Jazz“ macht noch weiter

Mit „The Dutch Swing College“, eine echte Nummer eins des Genres, ging im Hotel Maritim der Samstag weit nach Mitternacht zu Ende. Ausgelassene, fröhliche Gesichter im Publikum, an vielen Jacken blitzte ein bunter Button mit bekanntem Konterfei: „Mr. Jazz – Rolf Wagemann“. „Nach der 30. Ausgabe ist Schluss“, hatte dieser die Jahre zuvor immer behauptet. Jetzt gefragt, schmunzelte der 68-jährige und ließ verlauten „Na, bis 70 mache ich auf jeden Fall noch weiter“. Dafür gab es dann am Sonntag auch Sonne pur und nochmal viel swingenden Jazz.