Gelsenkirchen-Feldmark. . Das Gelsenkirchener Projekt die „Essbaren Gärten“ an der Kinderburg des Ziegenmichel e.V. im Revierpark wurde am Freitag ausgezeichnet.

„Soziale Natur – Natur für alle“ heißt der Sonderwettbewerb der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“. Zu den Gewinnern gehört – fast schon selbstverständlich – auch ein Gelsenkirchener Projekt: die „Essbaren Gärten“ an der Kinderburg des Ziegenmichel e.V. im Revierpark. Am Freitag fand im gerade wieder frisch aufgeblühtem Garten die offizielle Auszeichnung statt. Sozialdezernent Luidger Wolterhoff schlüpfte dafür in die Rolle des UN-Dekaden-Botschafters und überreichte Urkunde, Schild und ein „Vielfalt-Bäumchen“.

„Das ist ein guter Ort für die Bürgerinnen und Bürger. Hier werden Pflanzen nachhaltig erfahrbar gemacht und durch Veranstaltungen für Kinder entsteht ein pädagogischer Mehrwert, der speziell in einer Großstadt wie Gelsenkirchen nicht zu unterschätzen ist,“ sagte Wolterhoff. Außerdem werde hier kostenloses Gemüse und Obst verteilt, das nicht nur frisch, sondern auch gesund sei.

Unterstützung für die Mitarbeiter des Projektes

Was (nicht nur) Wolterhoff freut: „Dass hier sechs Außenarbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen wurden, die reichlich praxisorientierte Aufgaben bereithalten.“ Tatkräftige Unterstützung in diesem Bereich gebe es durch die Werkstätten des Sozialwerks St. Georg und die Gelsenkirchener Werkstatt, die die Arbeitsplätze besetzen und in regelmäßigen Abständen einen Integrationsassistenten entsenden würden. Begleitet werden die Arbeitskräfte überdies von einem Betreuungsassistenten und einer pädagogischen Fachkraft des Ziegenmichel. Soweit „der Rahmen“.

Gelsenkirchens Sozialdezernent Luidger Wolterhoff (l.) und der Ideengeber Lutz Dworzak (r.) übergaben die Auszeichnung für die „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ an Michael Lorenz, den Vorsitzenden des Vereins Ziegenmichel e. V..
Gelsenkirchens Sozialdezernent Luidger Wolterhoff (l.) und der Ideengeber Lutz Dworzak (r.) übergaben die Auszeichnung für die „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ an Michael Lorenz, den Vorsitzenden des Vereins Ziegenmichel e. V.. © Olaf Ziegler

„Das ist unsere Flagge und Auszeichnung!“

Die Auszeichnung der „Essbaren Gärten“ wäre indes nicht rund gelaufen, hätte man den geistigen Vater des Ganzen vergessen. Hat man nicht. Und so erinnerte der SPD-Stadtverordnete Lutz Dworzak an seinen Besuch im rheinland-pfälzischen Andernach. Dort war ihm aufgefallen, dass Bürger Freiflächen vor den Häusern statt mit Blumen mit Gemüse und Kräutern bepflanzt hatten. Prima Sache, er trug die Idee an den Ziegenmichel e.V. heran. Denn: „Wenn man eine Idee hat, muss sie auch in die Tat umgesetzt werden,“ meinte Dworzak am Freitag. Er sei sehr stolz darauf, wie gut die „Essbaren Gärten“ realisiert worden seien.

Ziegenmichel betrachtet Preis als Gemeinschaftswerk

Michael Lorenz, Vorsitzender des Ziegenmichel e.V., betrachtet den Preis als Gemeinschaftswerk. „Das ist unsere Flagge und unsere Auszeichnung.“

Ohne die Netzwerkpartner und ohne Menschen, die zur Stelle seien und helfen, würde so ein Projekt gar nicht funktionieren können, so Lorenz im Kreis der Partner. Die er spätestens seit gestern auch Freunde nennt.

>>Info: Finanziert wird das Projekt „Essbare Gärten“ von der Stadt. Der Ziegenmichel e.V. ist Träger und unterstützt das Projekt mit Man-Power. Darüber hinaus hat der Ziegenmichel Kontakte entwickelt und Kooperationen vereinbart, die das Projekt im nachhaltigen, ganzheitlichen Sinne möglich machen, heißt es in der Projektbeschreibung.

Zur pädagogischen Arbeit der Kinderburg gehört auch gesunde Ernährung. Da passen die „Essbaren Gärten“ wunderbar.