Gelsenkirchen-Bismarck. . Die Sanierung in Eigenverantwortung scheiterte. Ende 2017 wird der Betrieb eingestellt. 480 Beschäftigte sind betroffen, davon 80 in Bismarck.
Nichts geht mehr bei Biba. Das Gelsenkirchener Unternehmen, 1963 in Duisburg gegründet, stellt zum Ende des Jahres seinen Geschäftsbetrieb ein. Das hat die Kündigung aller 480 Mitarbeiter zur Folge. Die rund 130 Biba-Shops und Boutiquen werden geschlossen. Am Firmensitz in Bismarck sind rund 80 Beschäftigte betroffen.
Die Personalkosten sollten gesenkt werden
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Im Mai 2017 hatte sich das alles noch optimistischer angehört: „Es hat eine Panne gegeben, jetzt geht es darum, den Motor wieder flott zu machen“, wurden die Verantwortlichen des Unternehmens zitiert, um die Lage des wirtschaftlich angeschlagenen Damenmode-Unternehmens zu beschreiben.
Die Personalkosten sollten in der laufenden Sanierung gesenkt werden, ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung wurde angestrebt. Die Schließung „verlustbringender Standorte“ oder solcher mit „negativer Wachstumsprognose“ standen damals im Frühsommer auf der Agenda von Geschäftsführer Dirk Dreier, der erst im September 2016 zu Biba gestoßen war, und Sanierungsgeschäftsführer Jasper Stahlschmidt von der Düsseldorfer Beratungsfirma Buchalik Brömmekamp.
Für einen Ausverkauf bis Ende des Jahres geöffnet
Nun bestätigt der Düsseldorfer Rechtsanwalt Georg F. Kreplin aus der Kanzlei Kreplin & Partner, der vom Amtsgericht Essen zum Insolvenzverwalter bestellt worden ist, das Aus für das Traditionsunternehmen. „Auf der Gläubigerversammlung am Montag, 4. Dezember, wurde die Einstellung des Geschäftsbetriebes bestätigt. Die Shops bleiben noch für einen Ausverkauf bis Ende des Jahres geöffnet“, sagt Kreplin.
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Biba war in einem allgemein schwierigen Umfeld im Textileinzelhandel in eine wirtschaftliche Krise geraten. Kunden kauften weniger Mode, der Online-Handel sei zugleich gestiegen, prominente Einzelhandelsflächen und viele Mitarbeiter führten zu hohen Kosten, nennt der Rechtsanwalt einige Gründe für die Insolvenz. Die Sparte „E-Commerce“, also der Vertrieb von Waren und Dienstleistungen über das Internet, sollte im Zuge der Sanierung eigentlich gestärkt werden. Hier sah man bei Biba Entwicklungschancen.
Keine Alternative zu einer Firmenschließung
Die Sanierung in Eigenverwaltung habe nicht zum gewünschten Erfolg geführt, so Kreplin, der in dem Verfahren bereits als Sachwalter fungiert hatte. „Die schlechte Lage im Handel hat letztlich“ laut Kreplin „alle Sanierungsbemühungen im Keim erstickt, aber auch die fehlende Bereitschaft der größtenteils tariflich gebundenen Mitarbeiter, Lohnkürzungen hinzunehmen, hat die Situation nicht vereinfacht.“
Für den Insolvenzverwalter gab es keine Alternative zu einer Firmenschließung. „Weder die betriebswirtschaftliche Situation des Unternehmens noch die Aussichten im stationären Handel haben für eine Fortführung gesprochen“, erklärt Kreplin. Er habe alles daran gesetzt, noch eine Lösung für das insolvente Unternehmen zu finden; „ganz so, wie er es als sanierungsaffiner Insolvenzverwalter regelmäßig tut“.