Essen/Gelsenkirchen. . Ein 49-jähriger Gelsenkirchener wird wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes angeklagt. Er soll einer Achtjährigen Porno-Videos gezeigt haben.

Er nannte sich Peter. Einen Monat lang radelte der 49-jährige Gelsenkirchener nahezu täglich eine halbe Stunde von seiner Wohnung aus in den Consol-Park, um dort ein achtjähriges Mädchen auf seinem Heimweg von der Schule zu treffen. Erst gab es nur Gespräche über Schule, Familie und Pferde, dann zeigte er ihr ein Porno-Video und steigerte seine sexuellen Übergriffe in vier weiteren Fällen. Seit Montag steht er wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes vor dem Essener Landgericht.

Sie sollte ihn mit der Hand berühren

Er zittert am ganzen Körper, kann kaum sprechen. Der Angeklagte ist geständig, beantwortet so gut es geht die Fragen von Richterin Karin Maiberg. Auf die mehrfach gestellte Frage „warum“ kommt allerdings nur: „Weiß ich nicht.“

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Es war Zufall, dass er mit dem Kind Anfang März ins Gespräch kam und offenbar sein Vertrauen bei vielen Treffen durch Zuhören und Kinderriegel erlangte. „Erschrocken“ sei es gewesen, als er ihm das Porno-Video gezeigt habe, sagt er und ebenso, als er vor dem Mädchen onanierte und es ihn später mit Hand und Mund berühren sollte. „Ich habe sie nicht gezwungen“, beteuert der 49-Jährige. Nach einem Monat kamen der Bruder des Mädchens und die Polizei dazu. Er wurde festgenommen.

Zettel mit sexuellen Angeboten ausgelegt

„Ich hatte sonst Partnerschaften mit Männern“, sagt er. Doch das wurde immer schwieriger. So legte er Zettel mit sexuellen Angeboten für „Jungen“ auf einem Spielplatz aus oder an einem Treffpunkt für Schwule. „Keiner hat sich gemeldet“, erzählt er und meint „ Ich sag’ und schreibe viel, aber tue es nicht.“

Porno-Videos, die man ihm geschickt habe, guckte er sich nach eigener Schilderung nur einmal an. Denn: „Dann hab’ ich mir gesagt, das darfst du nicht.“

Zahlreiche Kuscheltiere in der Wohnung

Die Polizei fand in seiner Wohnung zahlreiche Kuscheltiere. Ein Teil seien seine eigenen aus der Kindheit, verrät er. Die anderen sammele er für Kinder im Hospiz, in Heimen und für Flüchtlingskinder. Der Prozess wird fortgesetzt.