Gelsenkirchen Resser-Mark. . Neue Planungen: Neben Bauschutt sollen auch 1,5 Millionen Kubikmeter gefährliche Stoffe (DK-III) mehr im Emscherbruch abgeladen werden.
- Neben Bauschutt sollen auch 1,5 Millionen Kubikmeter gefährliche Stoffe (DK-III) mehr abgeladen werden
- Den Erweiterungsantrag will die AGR Anfang 2018 bei der Bezirksregierung in Münster stellen
- Gelsenkirchens Politiker wollen die Planungen kritsch begleiten
Der stetig wachsende Müllberg könnte im Emscherbruch bald ganz real zu beobachten sein. Geht es nach den Plänen der AGR (Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet), wird die Zentraldeponie in den nächsten Jahren um zehn Meter wachsen. Gestern stellte die AGR ihre Erweiterungspläne vor.
Anders als noch im Jahr 2015 angekündigt, soll nicht nur der Schüttbereich für sogenannte DK-I-Abfälle (nicht gefährlich) um 1,5 Millionen Kubikmeter erhöht werden. „Kurz nach der Wahl eines Nicht-Grünen Umweltministers“, kommentierte der Ratsherr der Grünen, Burkhard Wüllscheidt.
Stetig wachsender Müllberg
Die AGR möchte jetzt folgende zusätzliche Volumina von der Bezirksregierung genehmigt bekommen: DK I: ca. 1,2 Mio Kubikmeter, DK II (mit geringem organischem Anteil) ca. 1,9 Mio Kubikmeter und DK III (gefährliche Abfälle): ca. 1,5 Mio Kubikmeter.
„Vor drei Jahren haben wir auf den beiden Deponien in Hünxe und Gelsenkirchen 300 Tonnen Abfälle abgeladen, 2016 waren es eine Million Tonnen“, erläutert AGR-Sprecher Michael Block.
Öffentlichkeit wird beteiligt
Die Notwendigkeit der Erweiterung ergebe sich zum Einen auf Basis der Ergebnisse der vom NRW-Umweltministerium beauftragten „Bedarfsanalyse für DK I-Deponien“. Demnach sei bis 2030 im Regierungsbezirk Münster von einem Deponierungsbedarf zwischen 4,0 Mio. und 6,4 Mio. Tonnen für DK I-Abfälle auszugehen. „Für Abfälle der Deponieklassen II und III wird der deutlich höhere Bedarf an Deponiekapazitäten durch eine Analyse im Auftrag der AGR belegt“, sagt Block.
„Wir fordern auch in diesem Bereich eine Analyse der Landesregierung“, sagt Wüllscheidt. Der Grünen-Politiker will wie seine Kollegen von SPD und CDU genau hinschauen, wenn es jetzt in das Planfeststellungsverfahren geht. „Die AGR hat ein Signal versandt“, kommentiert Wolfgang Heinberg (CDU), „jetzt liegt es an uns, den Prozess kritisch, aber auch konstruktiv zu begleiten“.
Transparenter Umgang mit den Plänen
Den Erweiterungsantrag will die AGR Anfang 2018 stellen. „Wir gehen sehr transparent mit den Plänen um, damit jeder die Chance hat sich einzubringen“, sagt Michael Block. Das notwendige abfallrechtliche Planfeststellungsverfahren wird unter Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen. Dazu gehören auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung, ein Verkehrsgutachten sowie Immissionsprognosen für die Bereiche Geruch, Lärm und Luftschadstoffe. Zuständige Genehmigungsbehörde ist die Bezirksregierung in Münster.
Dort wollte man sich zu den Plänen gestern nicht äußern: Alle „Müll-Experten“ waren in Gesprächen mit der AGR. Öffentlich vorstellen wird die AGR das Vorhaben im nächsten Umweltausschuss. „Ich habe Vertreter der AGR in die Sitzung am 26. September eingeladen“, erklärte Ausschuss-Vorsitzender Manfred Leichtweis (SPD).