Gelsenkirchen-Resser Mark. . Umweltausschuss informiert sich über ein Feuer auf der Zentraldeponie im Emscherbruch. Stadt zieht Klage gegen Unternehmen zurück.

  • Umweltausschuss informiert sich über ein Feuer auf der Zentraldeponie im Emscherbruch
  • Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Aussage der Feuerwehr nicht
  • Stadt zieht Klage gegen die AGR zurück. Diese will ein Baustofflager errichten

Das voll verglaste „Walkie-Talkie“, ein 160 Meter hohes Hochhaus im Londoner Bankenviertel, reflektierte Sonnenlicht so stark, dass es zahlreiche Autos und Fahrräder beschädigte. So spektakulär waren die Ereignisse auf der Zentraldeponie im Emscherbruch nicht. Allerdings: Auch dort soll die Sonneneinstrahlung am 25. Mai einen Brand ausgelöst haben.

Auf Antrag der SPD-Fraktion informierte Dr. Thomas Bernhard, Leiter des Referates Umwelt bei der Stadt, am Dienstagnachmittag die Mitglieder des Umweltausschusses über die Ereignisse an diesem warmen Frühsommertag. „Gegen 19.10 Uhr wurde die Feuerwehr unterrichtet, dass am südwestlichen Fuß der Halde eine Fläche von 20 mal 10 Metern in Brand geraten war“, berichtete er.

Mit Schaumteppich abgedeckt

„Es war eine Fläche, auf der wir Gewerbeabfälle, minimale Anteile von Verpackungsmüll und Holz gelagert haben“, berichtet Michael Block, Konzernsprecher der Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR), die die Deponie im Emscherbruch betreibt. Die Feuerwehr habe den Brand mit Wasser gelöscht und mit einem Schaumteppich abgedeckt. Zeitgleich hätten AGR-Mitarbeitern mit Baggern die Glutnester abgedeckt. „Um 20.40 Uhr waren die Löscharbeiten abgeschlossen“, so Block.

Der Brand sei, so Bernhard und Block unisono, wahrscheinlich durch die Reflexion der Sonneneinstrahlung auf eine Plastikfolie entstanden. „Es war einer der ersten sehr warmen Tage in diesem Jahr“, so Block. AGR-Mitarbeiter hätten in den Folgetagen die Brandstelle regelmäßig kontrolliert.

Rauchwolke zog schnell wieder ab

„Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht“, erläuterte Bernhard im Ausschuss. Und Gelsenkirchens Feuerwehrsprecher, der an dem Tag selber vor Ort war, Jörg Pinnau bestätigte die Aussage.

„Es gab zu Beginn zwar eine weit sichtbare Rauchwolke“, erklärt er. Aufgrund der Höhe der Halde von mehr als 100 Metern und dem vorherrschenden Wind, habe sich diese aber schnell aufgelöst und keine Gefahr für die Anwohner in der Eichkampsiedlung dargestellt.

Klage zurückgezogen

Zweischenzeitlich hat die Stadt Gelsenkirchen ihre Klage gegen die AGR zurückgenommen. Die Stadt wollte verhindern, dass das Unternehmen ein von der Bezirksregierung inzwischen genehmigtes Baustofflager auf der Deponie errichtet.