Abfalllager soll zur Müllverbrennung umziehen. Freie Flächen sollen für Bauschutt genutzt werden. Planfeststellungsverfahren in Vorbereitung
- Abfall-Zwischenlager der AGR soll zur Müllverbrennung in Herten umziehen
- Auf der dann freien Fläche auf der Zentraldeponie Emscherbruch soll weiterer Bauschutt abgeladen werden
- Planfeststellungsverfahren für die Erweiterung ist in Vorbereitung
Es tut sich etwas, auf der Zentraldeponie im Emscherbruch. Noch im Laufe des Jahres 2017 könnte das Zwischenlager für Sondermüll auf das Gelände des RZR im Hertener Süden verlagert werden. Das legt eine Bekanntmachung der Bezirksregierung in Münster nahe.
Per Amtlicher Bekanntmachung teilte die BR mit, dass für die geplante Problemmüll-Lagerhalle auf dem RZR-Gelände keine neue Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist. Damit dürfte wohl auch die Genehmigung des neuen Abfallzwischenlagers nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Halle für Problemabfälle
Dieses soll neben der Müllverbrennungsanlage entstehen. In Zukunft sollen in der neuen Halle Problemabfälle aus Haushalten wie Lacke, Farben, Lösungsmittel, Brems- und Kühlflüssigkeiten aus Autos oder Haushaltsreiniger und Spraydosen zwischengelagert werden, bevor sie in der Industriemüll-Verbrennungslinie des RZR entsorgt werden.
Zurzeit werden diese Abfälle auf der Zentraldeponie im Emscherbruch zwischengelagert. Bei freier Kapazität im Industriemüll- Ofen wird der Abfall ins etwa 2,5 Kilometer entfernte RZR transportiert. Künftig entfiele dieser Umweg, was weniger Lkw-Verkehr bedeutet, erklärt AGR-Sprecher Michael Block: „Dies ist ein gewollter Beitrag zu Verkehrsentlastung und Klimaschutz.“
Beitrag für den Klimaschutz
Voraussichtlich im ersten Quartal 2017 soll der Bau des neuen Zwischenlagers beginnen. Das vor allem als Regallager ausgestattete Gebäude werde eine Grundfläche von gut 4000 Quadratmeter haben und etwa acht Meter hoch sein, beschreibt Block. Die Kosten lägen „im unteren einstelligen Millionenbereich.“
Im Anschluss will die AGR das Planfeststellungsverfahren zur Erweiterung der Deponie fortführen (die WAZ berichtete). In dem heutigen Bereich des Zwischenlagers sollen zukünftig bis zu 1,5 Millionen Kubikmeter DK I-Abfälle – dies sind zum Beispiel Böden und Bauschutt – entsorgt werden.
Laufzeit wird nicht verlängert
Die AGR geht davon aus, dass dieser Schüttabschnitt innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre verfüllt und oberflächenabgedichtet sein wird – die Gesamtlaufzeit der ZDE wird durch die geplante Erweiterung nicht verlängert. Zudem werden keine weiteren Flächen in Anspruch genommen, sondern allein das bereits vorhandene Deponiegelände genutzt. „Das entsprechende Areal auf der Deponie war bereits früher als Deponiegelände vorgesehen und planfestgestellt“, sagt Michael Block.
Die Erweiterung ist notwendig , weil allein im Regierungsbezirk Münster keine ausreichende DK I-Volumen zur Verfügung stehen. Bis zum Jahr 2030 geht eine Studie von einem Deponierungsbedarf für eine Abfallmenge zwischen 4,0 Millionen Tonnen und 6,4 Mio. Tonnen aus. „Die Laufzeit der ZDE wird durch die Erweiterung nicht verlängert“, sagt Block.