Gelsenkirchen. . 2501 Schüler in Gelsenkirchen lernen in einer Internationalen Förderklasse. Der Übergang in die Regelklassen gestaltet sich oft schwierig.
2501 Mädchen und Jungen beziehungsweise Heranwachsende, die der deutschen Sprache gar nicht oder so gut wie gar nicht mächtig sind, lernen derzeit – Stand 15. März 2017 – in Gelsenkirchener Schulen, verteilt auf 140 Internationale Förderklassen. Zum Vergleich: Insgesamt gibt es knapp 28 000 Schüler in der Stadt.
Nahezu jeder zehnte Schüler lernt also mittlerweile in Gelsenkirchen in einer Internationalen Förderklasse (IFÖ). 995 der IFÖ-Schüler sind seit dem 1. August 2016 gekommen; 45 Prozent aus Bulgarien und Rumänien, 45 Prozent als Flüchtlinge aus Nicht-EU-Ländern, der Rest aus EU-Ländern.
Schwerpunkt liegt auf der Sekundarstufe I
Uwe Gerwin, der Leiter des neugegründeten Referates für Zuwanderung und Integration, erläuterte die aktuelle Situation den Mitgliedern des Bildungsausschusses. Die meisten dieser Quereinsteiger sind in der Sekundarstufe I, also in Klasse fünf bis zehn, zu finden: 1320 Schüler. In den Grundschulen sind es 808, in der Sekundarstufe II 476. Im Grundschulbereich läuft mittlerweile der Bustransport vom Süden, wo die meisten Zuwanderer leben, an Schulen im Norden der Stadt, wo es noch Kapazitäten gab. „Der Bustransfer läuft erfreulich gut. Es gibt eine hohe Disziplin bei allen Beteiligten und auch Akzeptanz.“
Wechsel in Regelklassen meist an Gesamtschulen
Die nächste schwierige Aufgabe wird die Überführung von IFÖ-Schülern in Regelklassen. Die meisten wechselten an Gesamt- und Hauptschulen, informierte Gerwin den Aussschuss.
Ein besonderes Problem in dem Bereich sprach David Fischer (Grüne) an: Der Übergang von Schülern aus IFÖ-Klassen der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II an Berufskollegs in Berufsvorbereitungskurse – das sind in der Regel Jugendliche ohne einen Abschluss. Das Problem sei erkannt, betonte Gerwin, man sei um eine Lösung bemüht.
Konzept für Offenen Ganztagsausbau in Arbeit
Problem erkannt, aber noch nicht gebannt: So lautete auch die Antwort von Bildungsdezernentin Annette Berg auch auf die Frage von Markus Karl (CDU) zum Ausbau von Plätzen im Offenen Ganztag an Grundschulen (OGS). Für manche Familie sei die fehlende Betreuung existenzbedrohend. Zur Not müsse man daher trotz Bedenken auch über größere Gruppen nachdenken. Aktuell müsse man jeden Einzelfall prüfen, bestätigte Berg. Noch vor dem Sommer wolle die Verwaltung jedoch ein Ausbaukonzept für die OGS vorlegen.