Gelsenkirchen-Buer. . Unbekannte haben Ende Februar Am Buerschen Waldbogen eine Jahrzehnte alte Buche gefällt und 20 weitere Bäume mit Fällsymbolen markiert.
- Unbekannte haben eine Jahrzehnte alte Buche im Neubaugebiet Am Buerschen Waldbogen gefällt
- Täter markierten rund 20 andere Bäume mit Fällsymbol, zwei legte eine Firma versehentlich nieder
- Stadterneuerungsgesellschaft als Eigentümerin hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt
Mit „Stadt – Land – Flair“ bewirbt die Stadterneuerungsgesellschaft (SEG) das Wohnen „Am Buerschen Waldbogen“ an der Westerholter Straße: Im Grünen zu leben, hat für viele den Charme „urbaner Landlust“. Diese Einsamkeit wurde jetzt aber drei Bäumen dort zum Verhängnis: Unbekannte fällten Ende Februar eine Buche und markierten etliche andere mit einem Fällsymbol. So legte die mit den Rodungsarbeiten für das Neubaugebiet beauftragte Firma zwei weitere Bäume um, bevor deren Mitarbeiter stutzig wurden und bei der SEG nachhakten. Diese hat nun Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Entdeckt wurden die illegale Fällaktion sowie die etwa 20 falschen Farbmarkierungen am Donnerstag, 23. Februar, berichtet SEG-Geschäftsführerin Helga Sander auf WAZ-Anfrage. „Die Firma hatte noch bis spät in den Abend bei Flutlicht gearbeitet; die Täter müssen also nachts aktiv geworden sein.“
Täter gingen mit Kettensäge zu Werke
Laut Stadt-Sprecher Martin Schulmann fällten die Unbekannten die Bäume zwar mit einer Kettensäge, „aber doch sehr unfachmännisch; die Stämme sind in der Mitte durchgebrochen.“ Über den Fall unterrichtete Stadtbaurat Martin Harter auch die Mitglieder des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses; in der heutigen Sitzung des Umweltschusses steht das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung.
Bei der Buche handelte es sich um einen mehrere Jahrzehnte alten Großbaum mit vier Stämmen, der im Bebauungsplan ausdrücklich geschützt war, teilte die SEG-Geschäftsführerin mit. „Die zwei anderen Bäume sollten zu einem späteren Zeitpunkt gefällt werden, weil an deren Standort ein Versickerungsbecken geplant ist.“ Sie waren durch spezielle Zäune extra gesichert, die aber umgestoßen wurden.
Nachpflanzung an der selben Stelle geplant
Welchen Nutzen die Aktion für die Täter oder deren Auftraggeber hat, darüber mag Helga Sander nicht spekulieren. „Tatsache ist jedoch, dass an der selben Stelle, wo die Buche gefällt wurde, ein neuer Baum nachgepflanzt wird.“ Trotz dieser Ersatzpläne empfindet sie die Fällung als „massiven Eingriff“. Die Polizei spricht strafrechtlich von Sachbeschädigung. Hinweise auf einen möglichen Täter hat sie bei einer Begehung vor Ort nicht finden können, so Polizei-Sprecher Torsten Sziesze.
Insgesamt sind auf dem 22 Hektar großen Gebiet Am Buerschen Waldbogen 230 bis 240 Wohneinheiten auf 250 Parzellen geplant. Die Vermarktung ist im Sommer 2016 gestartet. „Anfang April starten wir mit den Erschließungsarbeiten, Mitte des Jahres sollen dann die ersten Hochbauten stehen“, so Helga Sander.