Gelsenkirchen. Auf die Grundstücke Am Buerschen Waldbogen habe der Markt gewartet, sagt die Geschäftsführerin der Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen.
Seit Mitte Juli ist Helga Sander Geschäftsführerin der SEG, der Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen. Ihr Büro hat sie in Ückendorf an der Bergmannstraße. „Mitten, in einem spannenden, lebendigen Viertel, in dem aber auch viel Handlungsbedarf besteht. Das spüre ich tagtäglich.“
Sander arbeitet vor Ort. Und sie ist angetreten, das Viertel nachhaltig zu verändern. (Auch) dafür wurde die SEG gegründet: um die Projektentwicklung in Ückendorf längs der Bochumer Straße zu steuern, Gebäude zu erwerben, zu sanieren oder abzureißen, um sie zu vermieten oder zu verkaufen, um letztlich auch das groß angelegte kommunale Erneuerungsprogramm für das Stadtquartier zu flankieren. Das Ziel: Den anhaltenden Verfall stoppen, ein wieder attraktives Wohn- und Kreativquartier mit jungem Wohnen, mit Vorzeigeprojekten wie der Heilig-Kreuz-Kirche als multifunktionalem Veranstaltungsraum schaffen, Schrottimmobilien entfernen, Immobilieneigentümer zu Investitionen in ihre Häuser anregen.
Stadt rechnet mit Umsatzerlösen in Höhe von 30 Millionen Euro
14 Immobilien längs der Bochumer Straße sind bereits im Bestand er SEG. In der Denkmalzeile der Häuser 94 bis 120 sind drei Gebäude bereits renoviert worden, Um sie neu zu vermieten“, so Sander.
Finanziert werden sollen die Wende für Ückendorf und weitere Zukäufe aus Erlösen von zwei Vorzeige-Bauquartieren: Dem Gebiet Am Rosenhügel und dem ehemaligen Kinderklinikgelände, das mit 250 Bauparzellen auf 22 Hektar Grund bekanntlich als Neubaugebiet „Am Buerschen Waldbogen“ vermarktet wird. Mit Umsatzerlösen von bis zu 30 Millionen Euro und – nach Abzug der Erschließungskosten – gut 10 Millionen Euro für die SEG rechnet die Stadt hier.
Innerhalb weniger Tage die ersten 15 Einzelgrundstücke verkau
Am Rosenhügel sind alle Grundstücke verkauft, am Waldbogen (dort hat der Bebauungsplan seit Juli Rechtskraft) wurden im Rahmen des „First-Mover-Programms“ innerhalb weniger Tage die ersten 15 Einzelgrundstücke verkauft. „Der Markt hat auf diese Grundstücke gewartet“, so Sander, die sich jetzt mit einer kurzen Zwischenbilanz im Planungsausschuss vorstellte.
Die zweite Vertriebsphase soll im November eröffnet werden. „Mein Eindruck ist, dass die Nachfrage weiter sehr hoch ist“, sagt Sander. Auch in der Bauträger-Ausschreibung „haben wir gute Angebote erhalten, auch für den Geschosswohnungsbau.“ Mit der Erschließung des Geländes soll im 1. Quartal 2017 begonnen werden, der Hochbau ab Mitte 2017 starten. Ende Februar läuft auch der Vertrag für die Unterbringung von Flüchtlingen im ehemaligen Schwesternwohnheim der früheren Klinik aus. Sander: „Dann kann zügig der Abbruch erfolgen.“