Gelsenkirchen. Die Übergriffe in Köln und der Berliner Terror haben eine Sicherheitsdebatte ausgelöst. Wie sich die Polizei auf den Jahreswechsel vorbereitet.
- Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr und Rettungsdienst erhöhen zum Jahreswechsel die Zahl der Einsatzkräfte
- Ordnungshüter arbeiten mit verdeckten Ermittlern und zeigen Präsenz bei größeren Menschenansammlungen
- Auf beliebte Treffpunkte wie Halden und Plätze richtet sich der Blick, aber auch auf Kneipen und Bars
Die Übergriffe in Köln zum Jahreswechsel 2015/2016 und der Terror- Anschlag in Berlin kurz vor Weihnachten haben das Thema Sicherheit in den Vordergrund gerückt. Böllerverbote wie sie beispielsweise in den Nachbarstädten Dortmund oder Düsseldorf verhängt wurden, gibt es in Gelsenkirchen nach Angaben des Stadtsprechers Martin Schulmann nicht. Angesichts der jüngsten Ereignisse erhöht die Polizei aber die Einsatzkräfte für den Jahreswechsel „deutlich“. Das teilte das Präsidium mit.
„Alle Beamte sind in hohem Maße sensibilisiert. Im Stadtgebiet wird an allen relevanten Orten anlassbezogen sowohl verdeckt als auch erkennbar polizeiliche Aufklärung betrieben und deutlich sichtbare polizeiliche Präsenz gezeigt, vor allem in Bereichen, in denen sich eine Vielzahl von Menschen aufhalten“, erklärt Polizeisprecher Torsten Sziesze. Die Polizei werde gegen Störungen der öffentlichen Sicherheit entschieden vorgehen und alle Straftaten konsequent verfolgen.
Auch die Bundespolizei erhöht die Einsatzkräfte
Auch die Bundespolizei zeigt nach Angaben ihres Sprechers Volker Stall in ihrem Revier, dem Gelsenkirchener Hauptbahnhof, „mit mehr Beamten erhöhte Präsenz“. Ebenso in Zügen.
Traditionelle Partytreffpunkte mit überaus großen Menschenansammlungen wie etwa das Bochumer Bermuda-Dreieck, den Domplatz in Köln oder die Düsseldorfer Altstadtgibt es in Gelsenkirchen nicht. Zudem liegen der Polizei aktuell keine Hinweise auf größere, organisierte Veranstaltungen vor.
Nichtsdestotrotz dürften im Blickpunkt der Ordnungshüter die Halden Rheinelbe und Rungenberg sowie der Mechtenberg stehen, dazu der Margarethe-Zingler-Platz (Altstadt), der Neustadtplatz (Neustadt), der St. Urbanus-Platz und der „Springemarkt“ in Buer sowie der Josef-Büscher-Platz in Horst. Darüber hinaus jene Straßenzüge mit beliebten Kneipen und Bars – eben dort, wo man in größerer Zahl zusammenkommt, „um das Feuerwerk zu bestaunen und mit anderen den Jahreswechsel zu begehen“, so Sziesze.
Feuerwehr und Rettungsdienst stocken ebenso auf
Die Gelsenkirchener Polizei hat derzeit keine Erkenntnisse oder Hinweise, die auf konkrete terroristische Planungen oder Aktionen hindeuten. Gleichwohl betont die Behörde ausdrücklich, dass sie „zur Gewährleistung der Sicherheit an Silvester in einem engen Informationsaustausch mit allen Sicherheitsbehörden und der Stadt Gelsenkirchen“ steht.
Die Gelsenkirchener Feuerwehr und der Rettungsdienst rüsten sich ebenfalls für Silvester. Neben den Einsatzkräften, die wie an jedem normalen Tag ihren Dienst versehen, „werden vier Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Ückendorf, Erle-Süd, Resse und Buer-Mitte zusätzlich insgesamt sechs Löschfahrzeuge besetzen“, sagt Feuerwehr-Sprecher Simon Heußen. Zudem wird die Leitstelle personell verstärkt und im Rettungsdienst werden zwei Rettungswagen und zwei Krankenwagen zusätzlich einsatzbereit sein.