Essen/Düsseldorf. . Tausende Polizisten sollen in diesem Jahr Silvesterfeiern in Köln und anderen Großstädten in NRW schützen. Manche Städte verbieten Pyrotechnik.
Mit einem massiven Aufgebot an Sicherheitskräften sollen in Köln und in anderen Großstädten in Nordrhein-Westfalen die Bürger in der Silvesternacht vor Terror-Attacken und Übergriffen durch Kriminelle geschützt werden.
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Alle 18 Einsatz-Hundertschaften der NRW-Polizei werden am 31. Dezember im Dienst sein, fünf von ihnen alleine in der Domstadt. Außerdem schicken die Behörden in Köln mehr als 1500 Polizisten, 600 Ordnungskräfte und Hunderte Bundespolizisten auf Straßen, Plätze, Brücken sowie in Bahnhöfe und Züge.
Die Verunsicherung in den Kommunen ist groß, nicht nur wegen der noch sehr frischen Erinnerung an die massenhaften sexuellen Übergriffe auf Frauen vor einem Jahr neben dem Kölner Dom. „Die vergangenen zwei Wochen haben gezeigt, wie zerbrechlich unsere Sicherheit sein kann“, sagte Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies am Mittwoch bei der Vorstellung des Sicherheitskonzeptes für diese Stadt.
Videoüberwachung und Böllerverbot
Der Anschlag von Berlin setzt die Sicherheitskräfte zusätzlich unter Handlungsdruck. Zu den ohnehin seit langem geplanten Schutzmaßnahmen wie Videoüberwachung und bessere Beleuchtung von öffentlichen Plätzen sowie „Böllerverbot“ im Umfeld des Doms kommen spezielle Terror-Schutzvorkehrungen wie Lkw-Sperren vor Brücken und Straßen, auf denen sich in der Silvesternacht viele Feiernde treffen.
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„Eine Interventionseinheit der Bundespolizei kann jederzeit mit Hubschraubern nach Köln, Düsseldorf, Dortmund oder jeden anderen Ort in NRW geflogen werden“, sagte Wolfgang Wurm, Präsident der zuständigen Bundespolizeidirektion St. Augustin. In den Bahnhöfen und Zügen in NRW werden rund 800 Bundespolizisten patrouillieren – das sind fünfmal mehr als im vergangenen Jahr. Die Beamten sind dazu angehalten, schon bei kleinen Auffälligkeiten die Personalien von Reisenden zu überprüfen. Kriminelle sollen auf diese Weise an der Anreise nach Köln gehindert werden.
Zwei Hundertschaften auf andere Großstädte verteilt
Laut Informationen aus Ermittlerkreisen entsendet die Polizei zwei Hundertschaften nach Düsseldorf, eine soll auf Bielefeld, Essen und Dortmund verteilt werden, vier werden als Reserve an „strategisch günstigen Stellen“ im Land positioniert. Das Abbrennen von Pyrotechnik wird in der Düsseldorfer Altstadt sowie in Teilen der Innenstädte von Dortmund und Bielefeld verboten.