Essen/Gelsenkirchen. . Britta Assauer, die Ex-Frau von Schalke-Manager Rudi Assauer, soll unterschlagen und gelogen haben. Jetzt steht die 51-Jährige vor Gericht.
- Rudi Assauers Ex-Frau kämpft in der Berufung gegen ihre Verurteilung in Gelsenkirchen an
- Die 51-Jährige war nicht einmal zwei Jahre mit dem früheren Schalke-Manager verheiratet
- Während der Trennung von ihrem dementen Mann soll sie Bilder und Souvenirs entwendet haben
Lang und ausführlich nimmt sie Stellung, bleibt oftmals in Kleinigkeiten hängen, die für ihren Fall nicht so interessant sind. Aber es geht Britta Assauer (51) ja um ihren Kampf gegen ein Urteil des Gelsenkirchener Amtsgerichtes. Das hatte sie schuldig gesprochen, während der Trennung von Ex-Mann Rudi mehrere Straftaten begangen zu haben. Auf zehn Monate Haft mit Bewährung hatte das Gericht in erster Instanz erkannt.
Jetzt also das Landgericht Essen mit der VIII. Strafkammer als Berufungsinstanz. Britta Assauer gibt ein ums andere Mal die verfolgte Unschuld. Sie beschuldigt vor allem Assauers Tochter Bettina Michel (51), sie zu unrecht zu beschuldigen. „Warum lügst du eigentlich“, ist eine ihrer Fragen an die Zeugin. Fragen, die Richterin Annette Rabe natürlich nicht zulässt.
Verspätung zu Prozessbeginn
Der Prozess am Montag beginnt damit, dass Britta Assauer um einiges zu spät kommt. Die Anfahrt, die Parkplatzsuche. Demonstrativ legt sie ein Buch von Norbert Blüm auf den Tisch: „Einspruch! Wider die Willkür an deutschen Gerichten.“
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Im Februar 2010 hatte sie Rudi Assauer kennengelernt. Sie hatte eigentlich nur ein gemeinsames Foto haben wollen, er aber, frisch getrennt von Simone Thomalla, suchte weiter Kontakt. Im Dezember 2010 zog sie dann in sein Haus an der Cranger Straße in Buer ein, erzählt die Angeklagte. Kurz danach, im April 2011 heirateten die beiden dann. Schon Ende des Jahres zog der an Demenz leidende Assauer zu seiner Tochter in Herten. Und nicht einmal zwei Jahre nach der Hochzeit kam es am 12. Januar 2013 zur Scheidung des Paares.
Ortstermin an der Cranger Straße
Doch damit ist diese Episode noch nicht vorbei. Britta Assauer, so das Urteil des Amtsgerichtes, soll wertvolle Einrichtungsgegenstände, etwa die Sauna, oder Bilder und Schalke-Souvenirs während der Trennungsphase und ohne Genehmigung ihres Mannes entwendet und verkauft haben. Außerdem soll sie in einem Prozess vor dem Arbeitsgericht falsche Angaben gemacht und den Anwalt der Gegenseite bei einem Ortstermin an der Cranger Straße zu unrecht einer Körperverletzung bezichtigt haben.
Alles falsch, sagt die Angeklagte. Dass sie geldgierig sei? „Wir wollten die Hochzeit geheimhalten. Die hätte ich doch vermarkten können, wenn ich geldgierig wäre.“ Und überhaupt, ihren Mann will sie auch nicht aus finanziellen Gründen geheiratet haben: „Der Rudi war schon pleite, als wir uns kennenlernten. Es war kein Cent mehr da.“
Gegenstände unterschlagen? „Der Rudi war so großzügig, der hat viel verschenkt.“
Es gibt auch Widersprüche in ihrer Darstellung. Aber die gibt es auch bei Assauers Tochter Bettina Michel, bei der Schalkes Ex-Manager lebt. Sie gibt als Beruf knapp an: „Ich pflege meinen Vater.“ Die gegenseitige Abneigung ist den beiden Frauen in der Verhandlung deutlich anzumerken. Am Mittwoch geht es weiter.