Gelsenkirchen. Die Grünen-Fraktion wirbt für vier statt drei Bäderstandorte und hat wie auch die CDU noch Prüf- und Klärungsbedarf.
Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat zuletzt das Bäderkonzept für Gelsenkirchen beraten – noch ohne Einigung. Im Mai soll es daher eine Sondersitzung geben, bei der die Weichenstellung zumindest dieses Gremium deutlicher werden sollte – ehe es dann an die weiteren politischen Beratungen geht.
Die Entscheidung auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen, sehen SPD, CDU und Grüne als Voraussetzung für Akzeptanz in der Bevölkerung. Dass überhaupt die interne Diskussion noch weiter läuft, verbuchen derweil Christdemokraten und Grüne für sich – weil sie noch Klärungsbedarf haben, Die CDU sieht gerade beim Sport-Paradies (WAZ berichtete) noch offene Fragen, die sie prüfen lassen will (Verkauf, Privatbetrieb), die Grünen bekräftigen derweil ihre Forderung nach der Prüfung von künftig vier statt nur noch drei Bäder-Standorten für die Stadt.
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Unterschiedliche Auffassungen bestehen zwischen den Parteien bezüglich der großen Verlustträger und stark sanierungsbedürftigen Standorte des Sportparadieses und des Zentralbades. Für die Grünen muss das Ersatzhallenbad für das Zentralbad im Stadtsüden liegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln genauso gut erreichbar sein wie bisher. Und das Sportparadies muss als Standort für ein kombiniertes Hallen- und Freibadangebot für die ganze Stadt aber insbesondere für den Stadtosten erhalten bleiben.
Erhalten bleiben sollen die Bäder in Horst und Buer
Einigkeit besteht im poltischen Raum, dass es keine Einbußen beim Schul- und Vereinsschwimmen geben soll und es auch künftig passend zur Zentrenstruktur Bad-Angebote geben muss. Erhalten bleiben sollen die Bäder in Horst und Buer. Das Jahnbad soll so lange betrieben werden, wie es betriebstechnisch ohne größere Investitionen möglich ist. Das Bad im Revierpark ergänzt weiterhin das Angebot – es läuft allerdings nicht unter städtischer Regie.
„Die gute Erreichbarkeit der Bäder muss eine wesentliche Rolle spielen“, fordert David Fischer, der sportpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion. Burkhard Wüllscheidt, Fraktionsvize und Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke, ergänzt: „Die Überlegungen der SPD, den Standort des Sportparadieses aufzugeben und dafür im Stadtsüden ein neues Kombibad zu errichten, halten wir für wenig zielführend, da sich dann alle Freibäder nur südlich des Kanals befinden und der Stadtosten gänzlich ohne Bäder dastehen würde.“
Mit sieben bis acht Millionen Euro Zuschuss rechnet die Stadt jährlich bislang für den Bäderbetrieb. Wüllscheidt glaubt: „Durch die Sanierungen und damit verbundenen Einsparungen insbesondere bei den Energie- und Instandhaltungskosten der maroden Bäder werden sich die jährlichen Betriebskosten auch bei vier Standorten senken lassen“, für eine Bewertung fehlten aber noch Zahlen. Bei allen diskutierten Varianten bleibt für die Grünen der Badbetrieb „ein Zuschussgeschäft, das weiterhin durch die Konzessionserlöse der Stadtwerke aus dem Energiebereich möglichst weitgehend geschultert“ werden solle.